Zehntausende zum Taizé-Jugendtreffen in Valencia eingetroffen

Um Mut zu schöpfen

Im spanischen Valencia hat am Montag das Jugendtreffen der ökumenischen Gemeinschaft von Taizé begonnen. Daran nehmen bis 1. Januar Zehntausende Jugendliche aus ganz Europa teil - sie wurden in Gastfamilien und Kirchengemeinden empfangen.

 Abendgebet mit Bruder Alois und Kindern / © Mercedes Herran (KNA)
Abendgebet mit Bruder Alois und Kindern / © Mercedes Herran ( KNA )

Mit Gebeten und Gesängen hat im spanischen Valencia das 38. Europäische Taize-Jugendtreffen begonnen. Zu den Eröffnungsfeiern in der Kathedrale und an drei weiteren Orten der Stadt kamen am Montagabend rund 25.000 Jugendliche und junge Erwachsene aus 52 Ländern zusammen. Angesichts aktueller Konflikte steht der Einsatz für Frieden und die Suche nach Barmherzigkeit im Mittelpunkt der Begegnungstage. Die Treffen werden jeweils zum Jahreswechsel in einer anderen europäischen Großstadt ausgerichtet.

"Menschen des Friedens"

Der Prior der Gemeinschaft, Frere Alois (Löser), rief die Jugendlichen auf, "Menschen des Friedens" zu werden. "Überall auf der Welt entsteht neue Not", so der 61-Jährige, der die Weihnachtsfeiertage mit syrischen Christen in der kriegszerstörten Stadt Homs verbracht hat. Menschen, die ihre Heimat verlassen müssen, Umweltkatastrophen und gesellschaftliche Ungerechtigkeit forderten Glaubende wie Nichtglaubende gemeinsam heraus, nach neuen Wegen der Solidarität zu suchen.

Frere Alois forderte die Teilnehmer auf, einen klaren Blick zu bewahren und Angst mit Mut zu überwinden. Der Mut der Barmherzigkeit des Evangeliums dränge dazu, sich jedem Menschen bedingungslos zu öffnen. Während des Taize-Treffens und im kommenden Jahr wollen sich die Brüder gemeinsam mit den Jugendlichen dem Thema Barmherzigkeit widmen. In fünf Impulsen ermutigt der Prior die Jugendlichen, sich der Barmherzigkeit Gottes anzuvertrauen, einander zu vergeben, auf Menschen in Not zu zugehen und Verantwortung für die Gesellschaft und die Schöpfung zu übernehmen.

Grüße vom Papst

Im Vorfeld hatte Papst Franziskus die Teilnehmer aufgerufen, sich für Menschen in Bedrängnis einzusetzen und dabei besonders auf Migranten verwiesen, die "so sehr" auf die freundliche Aufnahme durch die Jugendlichen angewiesen seien. Das Kirchenoberhaupt dankte den jungen Christen für ihre kreativen Kräfte und ihren Ideenreichtum, mit denen sie sich dem Thema Barmherzigkeit annähmen. Der Papst hatte am 8. Dezember ein Heiliges Jahr ausgerufen und es dem Thema Barmherzigkeit gewidmet.

Während des Jugendtreffens, das die geistliche Gemeinschaft seit vielen Jahren organisiert, treffen sich die Jugendlichen mehrmals täglich zu Gebeten und Gesprächen. An den Nachmittagen sprechen sie über Religion und Glaube oder ihr Engagement in den Heimatorten, in den Kirchengemeinden, in Schule, Studium oder am Arbeitsplatz.

Fest der Völker

Höhepunkt der Begegnungstage ist die Feier des Jahreswechsels in Form eines "Gebets für den Weltfrieden" und eines "Festes der Völker". Taize zählt zu den wichtigen Orten der ökumenischen Bewegung. Der kleine Ort im Burgund ist Sitz einer Bruderschaft, die in den vergangenen fünf Jahrzehnten zum Treffpunkt für Jugendliche aus aller Welt wurde. Ihr gehören rund 100 Männer aus mehr als 25 Ländern an, die aus verschiedenen evangelischen und aus der katholischen Kirche kommen.


Quelle:
KNA