Warum sich das Kinderheim Josefshaus in Olpe nach der WM freuen darf

"Hervorragendes pädagogisches Konzept"

Nicht nur Frankreich ist ein WM-Gewinner. Auch das Kinderheim Josefshaus in Olpe darf sich freuen - es bekommt Geld aus dem DOMRADIO.DE-WM-Tippspiel gegen Fußball-Expertin Schwester Katharina. Mit der Einrichtung verbindet sie viel.

 (DR)

DOMRADIO.DE: 500 Fußballexperten sind bei uns angetreten, um die DOMRADIO.DE-"Fußballnonne" Schwester Katharina im WM-Tippsspiel zu schlagen - und es ist so einigen gelungen. Aber der wahre Gewinner des Tippspiels ist das Kinderheim Josefshaus in Olpe - ein Kinder- und Jugendheim. Denn für jeden der Mitspieler unseres Gewinnspiels hat die Pax Bank fünf Euro gestiftet. Das Geld - 2.500 Euro - bekommt nun das Josefshaus. Sind Sie enttäuscht, dass Sie das berühmte Spiel nicht gewonnen haben? Sie sind ja wirklich Expertin.

Schwester Katharina: Ich habe nicht damit gerechnet zu gewinnen, aber ich dachte, ich würde ein bisschen weiter nach vorne kommen. Ich hatte ja keine Idee, wie man so was macht. Ich habe mir dann in den vergangenen Tagen von dem Sieger ein paar Tipps geben lassen. Er hatte mir gesagt: Man muss immer ganz eng tippen und manche Dinge aus dem Bauch heraus. Und wenn ich manches aus dem Bauch heraus getippt hätte, wäre ich weitergekommen.

DOMRADIO.DE: Aber das Wichtige ist: Es ist viel Geld zusammengekommen. Wie fühlt sich das an?

Schwester Katharina: Das fühlt sich unglaublich an, weil wir aus vielen Aktionen wissen, wie mühsam das ist. Aber dass uns so viele Leute helfen, dieses Geld zu bekommen, war natürlich toll.

DOMRADIO.DE: Das Geld bekommt das Josefshaus in Olpe. Warum gerade dieses Haus?

Schwester Katharina: Das Haus geht auf unsere Gründerin zurück. Wir sind Franziskanerinnen von der ewigen Anbetung zu Olpe. Die Gründerin bemerkte um 1859 herum, dass es gerade für Waisenkinder in dem ganzen Kreis Olpe keine Einrichtung gab. Die Kinder wurden, wenn die Eltern starben und keine Verwandten hatten, einfach verteilt. Sie kamen dann zum Beispiel als Hilfskräfte bei Bauern auf die Höfe oder in irgendwelche Stadthaushalte als Mägde. Und dann hat sie gesagt: Das kann doch wohl nicht sein und hat das Josefshaus gegründet.

Deshalb haben wir natürlich immer noch eine ganz andere Verbindung dahin. Das Josefshaus hat mittlerweile ein hervorragendes pädagogisches Konzept. Zum Beispiel ist es so, dass es kein großes Zentralhaus mehr gibt. In dem großen Haus gibt es nur noch vier Gruppen und die restlichen 16 Gruppen sind auf Dörfern im Sauerland verteilt. Oft wurden Bauernhöfe umgebaut, sodass zehn Jugendliche oder Kinder mit ihren Erziehern dort leben können und im Dorf integriert sind. Es ist hervorragend, dass die Kinder nicht mehr diese Sonderstellung einnehmen müssen, sondern dass sie wirklich in diesem Dorf aufwachsen wie alle anderen Kinder auch. Das finde ich genial.

DOMRADIO.DE: Sie als unsere "Fußball-Nonne": Haben Sie mit den Kindern auch schon Fußball gespielt?

Schwester Katharina: Wir haben zwischendurch mal zusammen Fußball gespielt und versucht, die ersten Spiele zu tippen. Ein Junge hatte etwa 20mal mehr Ahnung als ich. Seine Gruppe ist auf dem 17. Platz gelandet. Denen werden wir noch mal eine extra Sache bringen. Ich hab da auch schon eine Idee.


Seit 2017 ist Schwester Katharina Hartleib aus Olpe bei DOMRADIO.DE on air. Mit Interviews, geistlichen Impulsen und als Fußball-Expertin / © Martin Biallas (DR)
Seit 2017 ist Schwester Katharina Hartleib aus Olpe bei DOMRADIO.DE on air. Mit Interviews, geistlichen Impulsen und als Fußball-Expertin / © Martin Biallas ( DR )
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