Wenn Kirche kickt

Christliche Werte im Vordergrund

Gewalt, Fußball-Krawalle oder Rassismus – Fußball hat immer wieder Schattenseiten. Ein Fußball-Turnier in Köln setzt dagegen jetzt ganz andere Zeichen.

 (DR)

Wieder fällt ein Tor. Während die eine Mannschaft die Tore kassiert, sieht es bei der anderen dunkel aus. Drei Tore Unterschied. Es ist der Lauf eines Fußballspiels: Einer gewinnt, der andere verliert und das durch mehr oder weniger Tore. Doch plötzlich soll von der führenden Mannschaft der stärkere Stürmer vom Platz gehen. So ähnlich kann und soll es am 9. Juli beim größten Jugendfußball-Tagesturnier zugehen. In Köln kicken dann 100 Mannschaften aus Pfarreien und Gemeinden auf den Vorwiesen am Rheinenergiestadion. Der DJK – also der Sportverband der katholischen Kirche – organisiert das Turnier. Doch warum diese Regel?

Fairness und Teamgeist

Es ist eine von vielen Regeln, die besonders die christlichen Werte im Fußball befördern sollen. "Wir spielen in diesem Turnier nach den Unified-Regeln der Special Olympics", erklärt Geschäftsführer Volker Lemken domradio.de. Menschen mit und ohne Behinderung können zusammen spielen. Jeder kann sich entsprechend seiner Möglichkeiten einbringen. Leistungsunterschiede werden durch die Regeln ausgeglichen.

"Wenn etwa ein Team haushoch überlegen ist, dann gilt es, den Stärkeren zu schwächen, indem man den stärksten Stürmer vom Platz nimmt, oder die Mannschaft mit einem Spieler weniger spielen lässt." Es sei wichtig den Mädchen und Jungen zu vermitteln, dass Fairness und Teamgeist das Wichtigste im Sport ist. "Man spielt miteinander nicht gegeneinander." Wenn eine Mannschaft, so erklärt es der Geschäftsführer des DJK, mit 20 Toren führe und die andere kein einziges habe, dann sei das ein reines Abschlachten. "Und das möchten wir nicht."

Es gibt keine "Looser"

Auch der Verband selbst macht einiges anders. Zum Beispiel bekommt auch die viertplatzierte Mannschaft einen Pokal. "Diese Mannschaft ist nämlich kein Looser, sondern hat auch etwas geleistet," erklärt Lemken. Alle anderen werden mit Urkunden belohnt.


Volker Lemken / © Caroline Will (DR)
Volker Lemken / © Caroline Will ( DR )
Quelle:
DR