Die amtierende US-Meisterin Nazi Paikidze begründete ihren Boykott damit, dass es "nicht akzeptabel" sei, die Veranstaltung an einem Ort abzuhalten, wo die Rechte der Frauen derart beschnitten seien. In einer Online-Petition auf der Plattform Change.org hatte sie den Welt-Schachverband Fide aufgefordert, einen neuen Ort für das Turnier zu finden. Die Petition erhielt rund 17.000 Stimmen.
Spitzenspielerinnen bleiben fern
Ukrainischen Medien zufolge hat auch die ehemalige Weltmeisterin Marija Musytschuk ihren Boykott verkündet. Die argentinische Schachspielerin Carolina Lujan wies bei Facebook auf weitere Einschränkungen in dem streng islamischen Land hin, in dem Gesetze ihr die Arbeit mit ihrem männlichen Trainer hinter verschlossenen Türen verbieten würden.
"Es macht mir Angst, dass ein Missverständnis oder meine Unwissenheit über die Kultur des Landes zur Folge haben könnte, dass ich wegen einer Straftat verhaftet werde oder Schlimmeres", schrieb sie. Die deutsche Top-Spielerin Elisabeth Pähtz hingegen hat angekündigt, an der WM teilzunehmen. Der britische Schach-Großmeister Nigel Short bezeichnete das Schach-Turnier kurz vor der Eröffnung bei Twitter als "Welt-Hidschab-Meisterschaften" und kritisierte, der Frauen-Schach sei Geschäftsinteressen zum Opfer gefallen.