Sexueller Missbrauch im Sport

Mehr Einsatz gefordert

Verbände und Vereine im Sport müssen sich nach den Worten des Missbrauchsbeauftragten der Bundesregierung, Johannes- Wilhelm Rörig, stärker um das Thema sexualisierte Gewalt kümmern.

Erfolgsfüße von Usain Bolt  / © Yoan Valat (dpa)
Erfolgsfüße von Usain Bolt / © Yoan Valat ( dpa )

"Wir brauchen eine Verstärkung des Engagements auf allen Ebenen", sagte Rörig dem "Spiegel". Dafür wolle er auch prominente Botschafter gewinnen: "Es wäre schön, wenn bekannte Sportler, wie zum Beispiel die Spieler der Nationalelf, helfen, das Tabu zu brechen und Betroffene zum Sprechen zu ermutigen."

Das Magazin zitiert eine Studie der Deutschen Sporthochschule Köln und des Universitätsklinikums Ulm, in der etwa ein Drittel von rund
1.800 befragten Athleten angegeben habe, schon einmal Übergriffe erlebt zu haben. 220 von rund 13.000 Vereinen, die zu dem Thema überhaupt Auskunft gegeben hätten, hätten erklärt, in den vergangenen fünf Jahren Beschwerden über sexuellen Missbrauch erhalten zu haben.

"Das klingt erst einmal nach einer kleinen Zahl", so Studienleiterin Bettina Rulofs von der Sporthochschule. Rechne man die Zahl jedoch auf rund 90.000 Vereine in Deutschland hoch, seien es fast 1.540 Vereine, in denen Fälle sexualisierter Gewalt gemeldet worden seien.
Hinzu komme eine Dunkelziffer, die Experten zufolge im Sport besonders hoch liegen dürfte, hieß es.


Quelle:
KNA