Caritas-Präsident fordert mehr Engagement gegen Erderwärmung

Soziale Ungerechtigkeit

Appell an die Politik: Die nächste Bundesregierung soll laut des scheidenden Präsidenten des Deutschen Caritasverbandes, Peter Neher, das Zusammenwirken von Klimawandel und sozialer Gerechtigkeit zum Kernthema machen.

Symbolbild Klimaschutz / © palidachan (shutterstock)

"Es ist sozial ungerecht, nichts gegen die Erderwärmung zu tun", sagte Neher der Zeitschrift "Publik-Forum" (Ausgabe vom 24. September). In Deutschland und weltweit seien vor allem die Ärmeren von den Veränderungen betroffen. "Es leiden nicht die Mittel- und Oberschicht, die jetzt noch Zuschüsse fürs neue E-Auto bekommen", sagte Neher. Als weitere Schlüsselthemen nannte er Pflege und Rente.

Rückblick auf Sozialpolitik

Neher ist seit 18 Jahren Caritas-Präsident und gibt das Amt in wenigen Monaten ab. Rückblickend sagte er: "Ich empfand die Zeit der schwarz-gelben Koalition von 2009 bis 2013 als die schwierigste, was die Sozialpolitik angeht." Weiter verteidigte er die seit 2005 geltenden Hartz-IV-Regelungen. Die Arbeitsmarktreformen seien mit Blick auf eine extrem hohe Arbeitslosigkeit notwendig gewesen.

Zugleich betonte der Caritas-Präsident: "Vielleicht hätten wir noch klarer sagen sollen, wo die Gefahren und Grenzen dieser Reform lagen, wie schnell jemand sozial abstürzen kann, wenn er nach einem Jahr keine Arbeit gefunden hat." Das wirke bis heute in der Bevölkerung traumatisch nach und habe viel Vertrauen in den Staat gekostet.


Caritas-Präsident Peter Neher im Gespräch / © Harald Oppitz (KNA)
Caritas-Präsident Peter Neher im Gespräch / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
epd