Direktor der Landvolkshochschule sieht Solidarität als Ausweg aus Katastrophen

"Am Ende werden wir daran gemessen"

Für den Direktor der katholischen Landvolkshochschule Hardehausen, Uwe Wischkony, ist die Solidarität der einzige Ausweg aus dem "unersättlichen Hunger nach immer mehr." Lob gibt es von ihm für die Helfer in den Flutgebieten.

Autor/in:
Hannah Krewer
Nach dem Hochwasser in Nordrhein-Westfalen / © Oliver Berg (dpa)
Nach dem Hochwasser in Nordrhein-Westfalen / © Oliver Berg ( dpa )

Das sagte Wischkony am Montag bei seiner Predigt in einer Messfeier mit dem Landvolk im Paderborner Dom anlässlich des Libori-Festes. Einen besonderen Fokus legte Wischkony dabei auf die Flutkatastrophe im Westen Deutschlands.

"Alles andere als grenzenlos"

"In den Berichten über die Flutkatastrophe wird immer wieder herausgestellt, wie die Solidarität der Helfenden, der Nachbarschaften, der Fremden, der Nahen und der Fernen den Verzweifelten Mut macht und sie in ihrer Ausweglosigkeit Hoffnung schöpfen lässt", so Wischkony.

Auch das Motto des diesjährigen Libori-Festes "Libori grenzenlos" griff er in dem Zusammenhang auf: Die Menschheit würde durch solche extremen Ereignisse immer mehr damit konfrontiert, dass sie die "ganz und gar nicht grenzenlosen Ressourcen unserer Welt" verbrauche und dass auch das eigene Leben "alles andere als grenzenlos" sei. Wo Menschen in der Not einander halfen, zeige sich aber die Solidarität Gottes, die grenzenlos sei: "Für mich zeigt sich hierin eine urchirstliche Erfahrung: Dort, wo wir einander als Menschen begegnen, dort öffnet sich der Himmel. Das gilt für die große Katastrophen unserer Tage, wie für die Nöte und Sorgen des Alltags, im Großen und im Kleinen."

Lob für Helfer

Als Beispiel für diese Solidarität führte er ehrenamtliche Helfer in den Hochwassergebieten an, die freiwilligen Feuerwehren und Hilfswerke sowie Landwirte, die ihre Geräte kostenlos für die Aufräumarbeiten zur Verfügung stellten. "Am Ende", so Wischkony, "werden wir wohl daran gemessen, inwieweit wir in unserer Solidarität Grenzen überwunden haben."

Uwe Wischkony leitet die katholische Landvolkshochschule "Anton Heinen" in Hardehausen seit dem 1. Oktober 2013. Zuvor leitete das Erzbischöfliche Priesterseminar in Paderborn sowie das Erzbischöfliche Theologenkonvikt Collegium Leoninum

Das Libori-Fest 2021 endet am heutigen Dienstag um 17 Uhr mit einer Schlussandacht. Am 1. August werden die Reliquien des heiligen Liborius wieder beigesetzt.


Quelle:
DR