Unicef warnt vor Folgen der Pandemie für Kinder in Afrika

"Verheerende" Auswirkungen

Das UN-Kinderhilfswerk Unicef warnt angesichts erneut steigender Corona-Zahlen in Afrika vor gravierenden Folgen für Kinder in den Subsahara-Staaten. Die Organisation sprach am Freitag in Genf von "verheerenden" Auswirkungen.

Kinderarmut / © MIA Studio (shutterstock)

Vorgeburtliche Untersuchungen, Routine-Impfungen und Maßnahmen gegen Malaria gingen zurück; dies mache positive Entwicklungen zunichte. Der deutlichste Weg aus der Pandemie liege in einer globalen gerechten Verteilung von Impfstoffen im Rahmen der internationalen Covax-Initiative. Dafür würden umgerechnet 552 Millionen Euro in diesem Jahr benötigt, so das Hilfswerk.

Sorge um wirtschaftliche Lage in Afrika

Die wirtschaftliche Lage in Afrika sorge für neue Armutsrekorde, erklärte Unicef. Seit Anfang 2020 sei die Armutsrate unter Kindern südlich der Sahara um 10 Prozent gestiegen und wachse weiter. Schätzungsweise 9 Millionen Kinder im östlichen und südlichen Afrika hätten aufgrund der Pandemie die Schule abgebrochen. Kinderarbeit, geschlechtsspezifische Gewalt und Missbrauch nähmen zu.

Besorgt äußerte sich das Hilfswerk über zunehmende Covid-Erkrankungen bei fehlenden medizinischen Kapazitäten. In Südafrika drohe eine dritte Infektionswelle noch stärker auszufallen als die vorigen beiden. Von den 57 Millionen Einwohnern hätten bislang nur 2,5 Millionen wenigstens eine Impfung erhalten; das Land weise damit noch eine der höheren Impfraten auf dem Kontinent auf. Von den weltweit 2,7 Milliarden verabreichten Impfdosen entfielen nur 1,5 Prozent auf Afrika, so Unicef.


Quelle:
KNA
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