Ein Gericht auf der Insel Sardinien dürfte in Kürze über die seit sechs Monaten laufende Blockade des deutschen Hilfsschiffes "Alan Kurdi" durch die italienischen Behörden entscheiden. Das sagte ein Anwalt der Betreiberorganisation Sea-Eye am Mittwoch nach einer Anhörung in Cagliari.
Die Seenotretter von Sea-Eye wollen in einer Eilentscheidung eine vorläufige Freigabe ihres Schiffs erreichen, bevor der Fall später grundlegend weiterverhandelt wird. Am Mittwoch hörte der Richter die Streitparteien an. "In der Regel entscheidet das Gericht wenige Tage danach", sagte der Anwalt am Telefon der Deutschen Presse-Agentur.
Die italienische Küstenwache hatte die "Alan Kurdi" nach mehreren Einsätzen zur Rettung von Bootsmigranten im Oktober 2020 in Olbia auf Sardinien festgesetzt.
Sea-Eye interpretiert dies als "Teil eines systematischen Angriffs der italienischen Behörden". Diese wollten die zivile Seenotrettung von Migranten im Mittelmeer ausbremsen. Italien hat schon mehrfach verschiedene private Schiffe in Häfen kontrolliert und wegen angeblicher Sicherheitsmängel länger gestoppt. (dpa/07.04.2021)
08.04.2021
Mission Lifeline stellt ein neues Schiff zur zivilen Seenotrettung auf dem Mittelmeer in Dienst. Der sächsische evangelische Landesbischof Tobias Bilz werde die "Rise Above" am Freitag in der Nähe taufen, so der Verein Mission Lifeline.
Damit stelle sich die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens hinter die Seenotrettung von Flüchtlingen. In den nächsten Wochen werde die "Rise Above" (Deutsch: "stehen über", "erhaben sein") ins Mittelmeer überführt, wo sie vor der nordafrikanischen Küste ihren ersten Einsatz beginne.
Das ehemalige Torpedofangboot der Bundesmarine wurde laut Verein Ende 2019 erworben und seitdem zu einen Rettungsschiff umgebaut. Die Kosten belaufen sich Vereinssprecher Axel Steier zufolge auf bisher rund 600.000 Euro und wurden aus Spenden gedeckt.
Frühere Schiffe des Dresdner Vereins waren nach Rettungseinsätzen beschlagnahmt worden. Mission Lifeline werde ab Anfang Mai mit einem weiteren kleineren Schiff auch vor Westafrika kreuzen. Es sei vor allem dafür da, Hilfe anzufordern, hieß es. Der Dresdner Verein hat Steier zufolge bisher mehr als 1.000 Menschen gerettet.
Ein Gericht auf der Insel Sardinien dürfte in Kürze über die seit sechs Monaten laufende Blockade des deutschen Hilfsschiffes "Alan Kurdi" durch die italienischen Behörden entscheiden. Das sagte ein Anwalt der Betreiberorganisation Sea-Eye am Mittwoch nach einer Anhörung in Cagliari.
Die Seenotretter von Sea-Eye wollen in einer Eilentscheidung eine vorläufige Freigabe ihres Schiffs erreichen, bevor der Fall später grundlegend weiterverhandelt wird. Am Mittwoch hörte der Richter die Streitparteien an. "In der Regel entscheidet das Gericht wenige Tage danach", sagte der Anwalt am Telefon der Deutschen Presse-Agentur.
Die italienische Küstenwache hatte die "Alan Kurdi" nach mehreren Einsätzen zur Rettung von Bootsmigranten im Oktober 2020 in Olbia auf Sardinien festgesetzt.
Sea-Eye interpretiert dies als "Teil eines systematischen Angriffs der italienischen Behörden". Diese wollten die zivile Seenotrettung von Migranten im Mittelmeer ausbremsen. Italien hat schon mehrfach verschiedene private Schiffe in Häfen kontrolliert und wegen angeblicher Sicherheitsmängel länger gestoppt. (dpa/07.04.2021)