Kirche in Österreich fordert Aufnahme von Flüchtlingen aus Lesbos

"Humane Katastrophe verhindern"

Angesichts der Notlage im Lager Kara Tepe auf Lesbos solle sich Österreich an der Aufnahme von Flüchtlingen beteiligen. Alle Institutionen seien gefordert, eine "humane Katastrophe kurz vor Weihnachten" zu verhindern, so Erzbischof Franz Lackner.

Das Flüchtlingslager "Kara Tepe" auf Lesbos / © Panagiotis Balaskas/AP (dpa)
Das Flüchtlingslager "Kara Tepe" auf Lesbos / © Panagiotis Balaskas/AP ( dpa )

Dafür hat sich der Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz, Erzbischof Franz Lackner, am Sonntagabend im ORF ausgesprochen. "Eine humane Katastrophe kurz vor Weihnachten ist im Gange", und alle Institutionen seien gefordert, zu helfen. "Es ist eine Erste Hilfe von Nöten, von der sich niemand dispensieren kann", so Lackner weiter: "Jetzt scheint mir der Moment gekommen zu sein, wo vor allem Familien mit Kindern von dort aufgenommen werden, auch von Österreich".

Auch die Europäische Union ist gefordert

Zugleich würdigte der Salzburger Erzbischof die von Österreich schon erbrachten Hilfeleistungen. Die Hilfe für Flüchtlingen müsse global erfolgen, es sei aber auch die Europäische Union gefordert. Ein erster Schritt müsse sein, dass die Flüchtlinge von Lesbos auf das griechische Festland verlegt werden.

Kirchliche Corona-Schutzmaßnahmen an den Weihnachtsfeiertagen

Im Blick auf die Weihnachtsfeiertage verwies Lackner auf die kirchlichen Corona-Schutzmaßnahmen, die für die Feier von öffentlichen Gottesdiensten von der Bischofskonferenz festgelegt wurden. So gelte es den Mindestabstand von 1,5 Metern einzuhalten, den Mund-Nasen-Schutz zu tragen und die Hygienemaßnahmen zu beachten.

Unter der Voraussetzung, dass man gesund ist sei und alle Regeln einhält, könne er, Lackner, hinsichtlich eines Gottesdienstbesuches zu Weihnachten nur sagen: "Kommen Sie."

Gefragt nach dem ab 26. Dezember verschärften Lockdown, sagte der Erzbischof, dass die Kirche natürlich "mittun" werde. Die dafür nötigen Klärungen unter den Bischöfen und die Gespräche mit der Regierung müssten aber noch geführt werden.


Erzbischof Franz Lackner / © Neumayr (Erzdiözese Salzburg)
Quelle:
KNA
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