Bedford-Strohm: An Hunger sterben mehr Menschen als an Corona

Ein Impfstoff gegen den Hunger

Die Evangelische Kirche in Deutschland hat ein stärkeres Engagement gegen Hunger gefordert. Jeden Tag würden weltweit 20.000 Menschen an Hunger sterben, sagte der EKD-Ratsvorsitzende, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm.

Symbolbild: Hunger. Weizenkörner in den Händen eines Kindes. / © michelleannb (shutterstock)
Symbolbild: Hunger. Weizenkörner in den Händen eines Kindes. / © michelleannb ( shutterstock )

Das seien doppelt so viele Menschen, wie die, die in Deutschland bisher durch das Corona-Virus ihr Leben verloren hätten, so Bedford-Strohm am Sonntag in seiner Erntedank-Predigt in München.

Doch anders als beim Corona-Virus gebe es gegen den Hunger einen Impfstoff: "und der heißt Gerechtigkeit", betonte der bayerische Landesbischof. Wenn die Menschen weltweit faire Chancen bekämen und von den Löhnen ihrer Arbeit auch ihre Familien ernähren könnten, "dann kann der Hunger besiegt werden".

Es gebe genug Nahrungsmittel für alle

Das sei auch das Ziel des gegenwärtig diskutierten Lieferkettengesetzes, "in dem jedes Unternehmen verpflichtet wird, dafür zu sorgen, dass das Produkt, das es hier verkauft, auch fair zustande gekommen ist". Es gebe genug Nahrungsmittel auf der Welt, damit alle Menschen zu essen hätten, betonte der Ratsvorsitzende.

Er bete darum, so Bedford-Strohm, "dass Gott unter uns ein neues Brotvermehrungswunder wirkt", sodass alle teilen und alle satt werden. Der Blick auf die vielen Äpfel im Erntedankgottesdienst sei ein sichtbares Zeichen für die von Gott geschenkte Ernte in Fülle.


Heinrich Bedford-Strohm / © Michael McKee (EKD)
Heinrich Bedford-Strohm / © Michael McKee ( EKD )
Quelle:
KNA