Sozialverband warnt vor verlorenem Ausbildungsjahrgang

Schwerwiegender Corona-Effekt?

Die Präsidentin des Sozialverbandes VdK, Verena Bentele, hat in der Corona-Krise angesichts einer deutlich geringeren Zahl an Lehrstellen vor einem verlorenen Ausbildungsjahrgang gewarnt. Wenn nichts geschehe, drohe ein verlorener Jahrgang.

Symbolbild Ausbildung im Handwerk / © VanoVasaio (shutterstock)
Symbolbild Ausbildung im Handwerk / © VanoVasaio ( shutterstock )

"Wir müssen alles daran setzen, dass der Übergang von der Schule in die Ausbildung auch für den aktuellen Jahrgang gelingt", sagte Bentele der "Rheinischen Post". Sonst drohe ein verlorener Jahrgang. "Aus Studien wissen wir, dass Menschen ohne Ausbildung nicht nur schneller in Arbeitslosigkeit landen, sondern sich auch öfter mit schlechter bezahlten Jobs und geringeren Renten zufrieden geben müssen."

Appell an Unternehmer

Bentele appellierte an die Unternehmer: "Geben Sie Jugendlichen eine Chance, lassen Sie diesen Jahrgang nicht im Stich." Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA) zufolge gibt es vor dem Start des neuen Ausbildungsjahres deutlich weniger Lehrstellen als in den Vorjahren, so die Zeitung.

Demnach meldeten die Betriebe von Oktober 2019 bis Juni 2020 gut 482.000 Ausbildungsstellen. Das entspreche einem Minus von fast 47.000 Stellen im Vergleich zum Vorjahr. Davon schreibe die BA 17.000 Stellen einem Corona-Effekt zu. Von den gut 417.000 bei der BA im Juni gemeldeten Bewerbern seien noch mehr als 176.000 unversorgt.


Verena Bentele / © Kay Nietfeld (dpa)
Verena Bentele / © Kay Nietfeld ( dpa )
Quelle:
KNA