Welthungerhilfe warnt vor massivem Anstieg der Armut

Eine Milliarde Hungernde?

Die Welthungerhilfe warnt angesichts der Corona-Krise vor einem drohenden Anstieg der Zahl der Hungernden auf eine Milliarde Menschen weltweit. "Corona ist der Brandbeschleuniger der sowieso vorhandenen Krisen", heißt es von der Organisation.

Symbolbild Hunger / © Panitanphoto (shutterstock)

Wegen Klimakrise, Kriegen und Konflikten sinke die Zahl der Hungernden nicht mehr wie jahrzehntelang. Der Klimawandel bleibe "einer der größten Hungertreiber", Kriege und Konflikte machten in der Pandemie keine Pause. Hinzu kämen zum Beispiel in Ostafrika Heuschreckenplagen, sagte die Präsidentin der Hilfsorganisation, Marlehn Thieme.

Die Lage der Ärmsten werde sich in diesem Jahr noch deutlich verschlimmern, befürchtete Thieme. Die internationale Solidarität stehe daher auf einem neuen Prüfstand. Die Länder des Südens könnten die Herausforderungen nicht alleine meistern. Die Bundesregierung sollte sich während der laufenden deutschen EU-Ratspräsidentschaft darum bemühen, vorhandene Impulse der Unterstützung zu verstärken.
Thieme äußerte sich bei der Vorstellung des Jahresberichts der Welthungerhilfe.

Mit Einnahmen von 249,7 Millionen Euro unterstützte die Organisation demnach rund 10,5 Millionen Menschen in 36 Ländern. Die Schwerpunkte der Arbeit lagen in Afrika und Asien. 189,5 Millionen Euro erhielt die Welthungerhilfe über institutionelle Zuschüsse, vor allem von staatlichen und internationalen Stellen. Zudem wurden Spenden in Höhe von 56,6 Millionen Euro eingeworben. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Einnahmen der Welthungerhilfe nach einem zwischenzeitlichen Rückgang wieder gestiegen.


Marlehn Thieme, Präsidentin der Welthungerhilfe / © Harald Oppitz (KNA)
Marlehn Thieme, Präsidentin der Welthungerhilfe / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA