Kinderhilfswerk will Bund-Länder-Leitlinien für Schulbetrieb

Aus Krise soll was Neues erwachsen!

Das Deutsche Kinderhilfswerk dringt vor der Kultusministerkonferenz auf gemeinsame Bund-Länder-Leitlinien, um den bundesweiten Regelbetrieb in allen Schulen nach den Sommerferien abzusichern. Dabei sollten Fachkräfte, Eltern und die Schüler einbezogen werden.

Unterricht in Corona-Zeiten / © Lincoln Beddoe (shutterstock)
Unterricht in Corona-Zeiten / © Lincoln Beddoe ( shutterstock )

Es soll ein "Orientierungsrahmen" entstehen, in dem die Schulen kreative Unterrichtskonzepte erarbeiten und umsetzen. Das teilte die Organisation am Donnerstag in Berlin mit. "Wir werden auch nach den Sommerferien nicht zurückkehren zu einer Schule, wie wir sie vor der Corona-Pandemie kannten. Es gilt vielmehr, die strukturellen und kinderrechtlichen Defizite, die jetzt schonungslos offengelegt wurden, anzugehen", erklärte der Präsident des Kinderhilfswerkes, Thomas Krüger.

Schulen brauchen jetzt Gelder, um Verbesserungen umzusetzen

"Aus der Corona-Krise sollte etwas Neues erwachsen, nämlich eine Schule, die Kinderrechte zu einem Leitgedanken der gesamten Bildungseinrichtung macht sowie die Mitbestimmung von Kindern nachhaltig im Schulalltag verankert." Die Schulen bräuchten zudem Gelder und andere Mittel, um durch bauliche Veränderungen "bestmögliche Hygiene- und Schutzkonzepte" zu schaffen. "Inhaltlich darf der Fokus nicht rein auf schnelle Wissensvermittlung gelegt werden, sondern es sollte Raum für die gemeinsame Verarbeitung der Ereignisse der letzten Zeit bleiben", betonte Krüger.

Recht auf Bildung für alle Kinder garantieren

Auch müsse die Digitalisierung flächendeckend verbessert werden. "Gefährdete Lehrkräfte sollten unverzüglich für den Fernunterricht von zuhause aus geschult und eingesetzt werden, und Kinder, die selbst zur Risikogruppe gehören oder mit einer solchen Person zusammenleben und deshalb nicht die Schule besuchen können, brauchen eine Digitalausstattung, die ihre Bildungschancen sicherstellt." Krüger forderte, aus Positivbeispielen der vergangenen Monate zu lernen, um bei einer möglichen Erhöhung der Infektionszahlen, die eine Abkehr vom regulären Unterricht erfordern würden, das Recht auf Bildung für alle Kinder garantieren zu können.


Quelle:
KNA
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