Theologin hält Rückkehr in öffentlichen Raum für unverzichtbar

Rückzug "keine christliche Option"

​Die Wiener Pastoraltheologin Regina Polak hat eindringlich die Rückkehr in den öffentlichen Raum nach der Corona-Krise gefordert. Der Rückzug ins Private könne sonst eine gefährliche "Entpolitisierung" zur Folge haben.

Leere Straße in Berlin / © Britta Pedersen (dpa)
Leere Straße in Berlin / © Britta Pedersen ( dpa )

Demokratische und politische Prozesse seien auf die persönliche Begegnung mit anderen Menschen angewiesen, die durch digitale Alternativen nicht annähernd ersetzt werden könnten, erklärte sie in einem auf dem theologischen Corona-Blog "theocare.network" veröffentlichten Beitrag.

Das Leben gehe "draußen" weiter und der Rückzug in private, regionale und nationale Räume sei deshalb "keine christliche Option".

Furcht vor "Entpolitisierung"

Durch den Rückzug des Einzelnen in das Private sei eine "Entpolitisierung" zu befürchten, durch die soziopolitisch gefährliche Entwicklungen übersehen werden könnten, so die Theologin.

Zudem gebe es hier ein deutliches soziales Gefälle: "Arme und Marginalisierte sind von der Pandemie wie ihren Folgen weltweit mehr betroffen als die global privilegierte Elite, die im Homeoffice geschützt war und ist", erklärte Polak. So hätten Minderheiten unter zunehmender Diskriminierung und Rassismus zu leiden.


Quelle:
KNA