Behindertenbeauftragte: Besuche in Heimen ermöglichen

"Wichtig für die psychische Gesundheit"

​Trotz Lockerung der Corona-Maßnahmen in Nordrhein-Westfalen können offenbar viele Menschen ihre Angehörigen in Behinderten- und Altenheimen nicht besuchen. Das kritisiert die Behindertenbeauftragte des Landes, Claudia Middendorf und fordert Änderungen.

NRW-Behindertenbeauftragte fordert Besuchsmöglichkeiten / © Reiner Just (KNA)
NRW-Behindertenbeauftragte fordert Besuchsmöglichkeiten / © Reiner Just ( KNA )

Verwandte und Bekannte von Heimbewohnern hätten sich hilfesuchend an sie gewandt, erklärte Claudia Middendorf am Donnerstag in Düsseldorf. Demnach verwehrten viele Einrichtungsleiter nach wie vor Besuche, obwohl das Land diese wieder erlaube. In einigen Häusern dürften die Bewohner nicht einmal das Gebäude verlassen. "Das Recht auf Selbstbestimmung und Teilhabe darf nicht missachtet werden", mahnte Middendorf.

Seit dem Muttertag am 10. Mai dürfen in NRW Behinderte und Senioren in Wohnheimen wieder Besucher empfangen. Die Einrichtungen müssen jedoch Sicherheitsauflagen beachten und zum Beispiel Außenbereiche für Begegnungen vorbereiten. Zudem ist die Zahl der Angehörigen und ihre Besuchszeit begrenzt. Viele Einrichtungen hatten darauf hingewiesen, dass nicht sofort alle Besuchswünsche erfüllt werden könnten. Nach Muttertag zog die Freie Wohlfahrtspflege NRW dennoch ein positives Fazit.

"Kein Grund mehr für soziale Isolation"

"Für die psychische Gesundheit ist der persönliche Kontakt zu vertrauten und geliebten Menschen für uns alle von besonderer Wichtigkeit", erklärte Middendorf. Es gebe keinen Grund mehr, Heimbewohner weiterhin einer sozialen Isolation auszusetzen. Die Behindertenbeauftragte forderte zudem, die noch geschlossenen Werkstätten für Behinderte wieder zu öffnen. Das Land hatte eine Öffnung dieser Einrichtungen ebenfalls zum 10. Mai erlaubt.


Quelle:
KNA