Proteste gegen "katastrophale Situation" in Flüchtlingslagern

"Schande für Europa"

Tausende Menschen gingen auf die Straße: In mehreren europäischen Städten haben sich Demonstranten am Samstag gegen eine "katastrophale Situation in menschenunwürdigen" Flüchtlingslagern gewandt. 

Seebrücke Hamburg demonstriert für Flüchtlingsaufnahme / © Markus Scholz (dpa)
Seebrücke Hamburg demonstriert für Flüchtlingsaufnahme / © Markus Scholz ( dpa )

Nach Angaben der Organisation Seebrücke als Veranstalter beteiligten sich tausende Menschen in mehr als 60 Orten in neun Staaten an den Protesten.

Auf Fotos waren zum Beispiel Demonstranten zu sehen, die Masken trugen und Menschenketten auf Abstand gebildet hatten. Aktionen gab es nach Veranstalterangaben unter anderen in Hamburg, Amsterdam, Brüssel, London und Lissabon.

"Das dürfen wir nicht hinnehmen"

Seebrücke nehme die Gefahr durch das Coronavirus äußerst ernst, erklärte Sebastian Koch von der Organisation. Flüchtlinge seien dem Virus in Lagern und Sammelunterkünften schutzlos ausgeliefert, ob in Griechenland, auf dem Balkan oder in deutschen Massenunterkünften. "Das dürfen wir nicht hinnehmen."

Solidarität müsse für alle Menschen gelten, forderte Koch. "Dass sich noch immer zehntausende Menschen auf europäischem Boden trotz der täglich wachsenden Bedrohung in Massenunterkünften befinden und somit der Tod unzähliger Menschen tatenlos in Kauf genommen wird, ist eine Schande für Europa."

Mehr als 150 Kommunen stehen bereit

Die Organisation verwies darauf, dass in Deutschland mehr als 150 Kommunen als "sichere Häfen" für die Aufnahme von Flüchtlingen bereit stünden. "Gemeinsam fordern wir die Politik zum Handeln auf und zeigen unübersehbar und unüberhörbar, dass die Lager sofort evakuiert werden müssen."


Quelle:
KNA
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