Seinen Rücktritt veröffentlichte der Präsident Hartmut Ziebs am Samstag auf Facebook. Zuvor hatte der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, ein Solidaritätsschreiben an Ziebs gerichtet und ihm für seine "offenen und deutlichen" Worte gedankt.
Ziebs erklärte in seiner Stellungnahme: "Nach den heftigen und unversöhnlichen Auseinandersetzungen der vergangenen Wochen bin ich zu dem Schluss gekommen, dass der Deutsche Feuerwehrverband in seiner derzeitigen Lage so nicht mehr führbar ist. Der einzige Weg, den DFV aus der schlimmsten Krise seiner Geschichte zu führen, kann jetzt nur in einem kompletten Neustart liegen." Zu den Gründen für seine Entscheidung gehöre auch "die Sorge um das Wohlergehen meiner Familie". Ziebs nannte Hassbotschaften, Drohungen und Bedrohungen.
Kardinal Marx: Ähnliche Herausforderung auch für die Kirche
Ziebs hatte jüngst Kardinal Marx für dessen Brief vom 6. Dezember gedankt. Marx schrieb darin, dass Ziebs in den vergangenen Wochen immer wieder "eindringlich vor der Gefahr nationalistischer und fremdenfeindlicher Tendenzen" gewarnt habe. Er habe darauf aufmerksam gemacht, "dass gerade Feuerwehrverbände von rechtsnationalen Bewegungen unterwandert werden könnten".
Weiter schreibt der Kardinal: "Mancherorts stehen Feuerwehrverbände und Kirchengemeinden vor einer ähnlichen Herausforderung: Unsere Wertschätzung von Tradition und Heimat droht durch rechtsnationale Akteure missbraucht zu werden." Solchen "Vereinnahmungsversuchen" habe die Deutsche Bischofskonferenz eine klare Absage erteilt. In Zeiten einer Polarisierung gelte es, für eine Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts einzutreten.
