Besorgnis über Zukunft bäuerlicher Familienbetriebe

"Große Herausforderungen"

Die Katholische Landjugendbewegung Deutschlands hat sich besorgt über die Zukunft bäuerlicher Familienbetriebe gezeigt. Freihandelsabkommen können wir die Landwirte eine stark erhöhte Konkurrenzsituation bedeuten.

Landwirtschaft / © Ungar-Biewer (shutterstock)

"Die Bundesregierung hat in diesem Jahr viele Veränderungen angekündigt, die zahlreiche Betriebe vor große Herausforderungen stellen werden", erklärte am Freitagabend die Bundesvorsitzende der Katholischen Landjugendbewegung (KLJB) Sarah Schulte-Döinghaus. "Dass die Landwirtschaft vor großen Umbrüchen steht, ist nicht neu." Viele Landwirte wollten einen Wandel selbst mitgestalten und den Anforderungen an Tierhaltung, Ackerbau oder Grünlandnutzung gerecht werden - stünden wirtschaftlich aber mit dem Rücken zur Wand.

Um gleichwertige und gute Lebens- und Arbeitsbedingungen für Landwirte in ganz Europa zu schaffen, müsse auch die gemeinsame Agrarpolitik der EU eine "regionale, klein- und mittelstrukturierte Agrarlandschaft" unterstützen, hieß es. "Mit Blick auf die Handelspolitik der EU, die weiterhin stark auf den Abschluss neuer Freihandelsabkommen ausgerichtet ist, sieht die KLJB die Gefahr der gegenseitigen Anerkennung niedrigerer Standards, wodurch insbesondere in der Lebensmittelproduktion eine deutlich größere Konkurrenz von Produkten auf dem Markt zu erwarten ist."

Dialog wichtig

Ein verschärfter Wettbewerb werde auf dem Rücken der Bauern ausgetragen. In der Folge müsse unter anderen mit einem Verlust von Perspektiven und einer Zunahme von Landflucht gerechnet werden. Einsatz für die Schöpfung, Menschenrechte und Ökologie müssten sich auch in der europäischen Handelspolitik widerspiegeln, damit bäuerliche Familien nicht zusätzlich belastet würden, forderte Schulte-Döinghaus weiter.

Wichtig sei das Gespräch zwischen Landwirten, Politikern und Verbrauchern. Der Verband verlangte "eine faire Entlohnung und in der Konsequenz höhere Lebensmittelpreise" und einen verantwortungsvollen Umgang aller Beteiligten mit "Ressourcen wie Boden, Luft, Wasser, Tiere und Pflanzen sowie den arbeitenden Menschen", betonte Schulte-Döinghaus.


Quelle:
KNA