Experte: Nach dem Urlaub nicht gleich mit Überstunden einsteigen

To-Do-Liste gibt Orientierung

Nach einem Urlaub sollten Arbeitnehmer aus Expertensicht sich nicht gleich an einen unüberschaubaren Berg an Aufgaben machen.

Zwei bis drei Wochen Urlaub im Jahr sind gut für die Erholung / © sebra (shutterstock)
Zwei bis drei Wochen Urlaub im Jahr sind gut für die Erholung / © sebra ( shutterstock )

"Stress hat nichts mit Arbeitsdichte zu tun, Arbeit an sich ist gesund", sagte Tim Hagemann, Professor an der Fachhochschule der Diakonie in Bielefeld, im Interview der der Tageszeitung "Die Welt" am gestrigen Samstag. Bei Kontrollverlust oder mangelnder Orientierung würden Stresshormone ausgeschüttet. "Besonders bei der Rückkehr an den Arbeitsplatz nach dem Urlaub kann es zu solchen Stressreaktionen kommen."

Checklisten können helfen

Hagemann empfiehlt, sich für die Zeit vor und nach einem Urlaub zu sortieren und eine "Checkliste" zu machen. Vor einer Abwesenheit sollten Arbeitnehmer eine «gute Ablage» für Kollegen hinterlassen.

Während der Reise solle man zwischen privaten und beruflichen Geräten und E-Mail-Adressen trennen. Ein Urlaub sollte so geplant werden, "als wäre man nicht erreichbar".

Nach einem Urlaub könne man die ersten Stunden im Betrieb dafür nutzen, sich von Kollegen auf den neuesten Stand bringen zu lassen, um Orientierung zu gewinnen. Von Überstunden gleich nach einer Auszeit rät der Experte ab.

Urlaub ruhig ausklingen lassen

Für eine anhaltende Erholung sorge auch, dass man nicht erst am Abend vor dem ersten Arbeitstag von einer Reise zurückkehre, so Hagemann. So habe man noch einen Puffer, "um in Ruhe auszupacken und vielleicht noch etwas Schönes zu Hause zu machen".

Hagemann rät zu einem längeren Urlaub von zwei oder drei Wochen im Jahr, um mindestens einmal komplett abzuschalten.


Wo und wie Päpste Urlaub machen / © Wolfgang Radtke (KNA)
Wo und wie Päpste Urlaub machen / © Wolfgang Radtke ( KNA )
Quelle:
KNA