UN-Bericht: Klimawandel gefährdet Kampf gegen Hunger

Extreme Armut auch nach 2030

Der Klimawandel bedroht nach einem neuen Bericht der UNO die Erfolge bei der Bekämpfung von Hunger und extremer Armut. In einem in New York vorgestellten Bericht heißt es, der Hunger nehme zu. Ein rückläufiger Trend sei nicht erkennbar.

Die Hungernden in der Welt werden nicht weniger / © Wolfgang Radtke (KNA)
Die Hungernden in der Welt werden nicht weniger / © Wolfgang Radtke ( KNA )

Laut des UNO-Berichts wird es nicht gelingen, die extreme Armut bis 2030 zu beenden. Zugleich werden einige Erfolge verzeichnet: So wurde die Kindersterblichkeit zwischen 2000 und 2017 um 49 Prozent gesenkt, und beinahe 90 Prozent der Weltbevölkerung hat inzwischen Zugang zu Elektrizität.

Übersäuerung der Ozeane

Laut Bericht hat sich der Verlust an Artenvielfalt auf der Erde weiter beschleunigt. Die Erderwärmung nehme ebenso zu wie die Übersäuerung der Ozeane, die seit Beginn der Industrialisierung um 26 Prozent gestiegen sei. Die Investitionen in fossile Energieträger seien immer noch höher als die Investitionen in Klimaschutz.

Die 2015 von der Weltgemeinschaft verabschiedeten 17 Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 sehen insbesondere eine Bekämpfung der extremen Armut und des Hungers vor. Laut Bericht ist die Rate der Menschen, die in extremer Armut leben, auf 8,6 Prozent der Weltbevölkerung oder 736 Millionen Menschen gefallen, 413 Millionen davon in Afrika südlich der Sahara. Die Entwicklung habe sich aber verlangsamt, und nach heutigen Stand müssten 2030 immer noch 6 Prozent von weniger als 1,90 Dollar pro Tag leben.

Mehr unterernährte Menschen

Die Zahl der Menschen, die hungern, hat sich laut Bericht zuletzt sogar erhöht. 821 Millionen Menschen seien 2017 unterernährt gewesen - gegenüber 784 Millionen im Jahr 2015. Vor allem Afrika südlich der Sahara ist betroffen: Die Zahl der Hungernden stieg von 195 Millionen im Jahr 2014 auf 237 Millionen im Jahr 2017.


Quelle:
KNA