"Arm" und "armutsgefährdet" ist, wer ein Einkommen unterhalb eines bestimmten Standards hat. Das wiederum leitet sich nach einem EU-Standard ab, wonach "armutsgefährdet" ist, wer weniger als 60% des Mittelwerts des pro-Kopf-Einkommens (berechnet auf Basis der neuen OECD-Skala) der jeweiligen Bevölkerung zur Verfügung hat.
In Deutschland bedeutet das zum Beispiel: Für eine vierköpfige Familie (zwei Erwachsene, zwei Kinder unter 14 Jahren) liegt diese Schwelle bei 1.978 Euro Nettoeinkommen im Monat. Die Zahl ändert sich etwa, wenn ein Elternteil wegfällt: Bei Alleinerziehenden mit zwei Kindern unter 14 Jahren liegt die Armutsschwelle bei 1.507 Euro. Ein Single gilt als arm, wenn er weniger als 917 Euro netto einnimmt.
Nach aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes stieg die Kinderarmut in Deutschland im Jahr 2016 auf 20,2 Prozent. Im Vorjahr lag die Quote bei 19 Prozent. Als Konsequenz fordert unter anderem der Deutsche Kinderschutzbund die Einführung einer Kindergrundsicherung: Jedes Kind soll monatlich 573 Euro erhalten. (dr, 29.08.2017)
10.07.2019
Der Klimawandel bedroht nach einem neuen Bericht der UNO die Erfolge bei der Bekämpfung von Hunger und extremer Armut. In einem in New York vorgestellten Bericht heißt es, der Hunger nehme zu. Ein rückläufiger Trend sei nicht erkennbar.
Laut des UNO-Berichts wird es nicht gelingen, die extreme Armut bis 2030 zu beenden. Zugleich werden einige Erfolge verzeichnet: So wurde die Kindersterblichkeit zwischen 2000 und 2017 um 49 Prozent gesenkt, und beinahe 90 Prozent der Weltbevölkerung hat inzwischen Zugang zu Elektrizität.
Übersäuerung der Ozeane
Laut Bericht hat sich der Verlust an Artenvielfalt auf der Erde weiter beschleunigt. Die Erderwärmung nehme ebenso zu wie die Übersäuerung der Ozeane, die seit Beginn der Industrialisierung um 26 Prozent gestiegen sei. Die Investitionen in fossile Energieträger seien immer noch höher als die Investitionen in Klimaschutz.
Die 2015 von der Weltgemeinschaft verabschiedeten 17 Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 sehen insbesondere eine Bekämpfung der extremen Armut und des Hungers vor. Laut Bericht ist die Rate der Menschen, die in extremer Armut leben, auf 8,6 Prozent der Weltbevölkerung oder 736 Millionen Menschen gefallen, 413 Millionen davon in Afrika südlich der Sahara. Die Entwicklung habe sich aber verlangsamt, und nach heutigen Stand müssten 2030 immer noch 6 Prozent von weniger als 1,90 Dollar pro Tag leben.
Mehr unterernährte Menschen
Die Zahl der Menschen, die hungern, hat sich laut Bericht zuletzt sogar erhöht. 821 Millionen Menschen seien 2017 unterernährt gewesen - gegenüber 784 Millionen im Jahr 2015. Vor allem Afrika südlich der Sahara ist betroffen: Die Zahl der Hungernden stieg von 195 Millionen im Jahr 2014 auf 237 Millionen im Jahr 2017.
"Arm" und "armutsgefährdet" ist, wer ein Einkommen unterhalb eines bestimmten Standards hat. Das wiederum leitet sich nach einem EU-Standard ab, wonach "armutsgefährdet" ist, wer weniger als 60% des Mittelwerts des pro-Kopf-Einkommens (berechnet auf Basis der neuen OECD-Skala) der jeweiligen Bevölkerung zur Verfügung hat.
In Deutschland bedeutet das zum Beispiel: Für eine vierköpfige Familie (zwei Erwachsene, zwei Kinder unter 14 Jahren) liegt diese Schwelle bei 1.978 Euro Nettoeinkommen im Monat. Die Zahl ändert sich etwa, wenn ein Elternteil wegfällt: Bei Alleinerziehenden mit zwei Kindern unter 14 Jahren liegt die Armutsschwelle bei 1.507 Euro. Ein Single gilt als arm, wenn er weniger als 917 Euro netto einnimmt.
Nach aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes stieg die Kinderarmut in Deutschland im Jahr 2016 auf 20,2 Prozent. Im Vorjahr lag die Quote bei 19 Prozent. Als Konsequenz fordert unter anderem der Deutsche Kinderschutzbund die Einführung einer Kindergrundsicherung: Jedes Kind soll monatlich 573 Euro erhalten. (dr, 29.08.2017)