Vatikan klagt Tod von Migrant und Kind an der US-Grenze an

Papst ist "tief betrübt"

Die Vatikanzeitung "Osservatore Romano" macht ihre Donnerstagsausgabe mit dem Bild des ertrunkenen Oscar Martinez Ramirez und seiner kleinen Tochter an der US-amerikanischen Grenze auf.

Nachdenklich: Papst Franziskus / © Andrew Medichini (dpa)
Nachdenklich: Papst Franziskus / © Andrew Medichini ( dpa )

Der begleitende Text nennt das Foto ein "Symbol des Dramas, das sich an dieser Grenze vollzieht", und "eine unmissverständliche Anklage der Konsequenzen der harten Politik der Grenzschließung und der Nichtaufnahme".

Der aus El Salvador stammende Martinez war laut Medienberichten am Sonntag bei der Überquerung des Rio Grande zwischen Mexiko und den USA mit seinem knapp zweijährigen Kind von der Strömung mitgerissen worden. Das Foto rief international Bestürzung hervor.

Papst zeigt sich betroffen

Papst Franziskus reagierte mit "ungeheurer Trauer" auf den Vorfall. Vatikansprecher Alessandro Gisotti teilte am Mittwoch mit, der Papst sei "tief betrübt" über den Tod der beiden. Er bete "für sie und für alle Migranten, die beim Versuch, vor Krieg und Elend zu fliehen, ihr Leben verloren haben".

Ebenfalls in einer ungewöhnlichen Geste druckte der "Osservatore" anstelle des Herausgeberkommentars auf der Titelseite einen Songtext des US-amerikanischen Rockmusikers Bruce Springsteen. Unter der Überschrift "Eine schon erzählte Geschichte" gab die Papstzeitung die Liedzeilen von "Matamoros Banks" wieder. Der Song aus dem Album "Devils & Dust" (2005) handelt von einem Tod am Fluss.


Quelle:
KNA