Kipping will staatliche bezahlte Auszeit für Arbeitnehmer

"Kostbare und begrenzte Ressource Lebenszeit"

Arbeitnehmer sollten nach dem Willen der Linken-Parteichefin Katja Kipping in ihrem Berufsleben bis zu zwei Jahre bezahlte Auszeiten nehmen können. Diese sollten über Steuern finanziert und per Gesetz garantiert werden.

 (DR)

Solche "Sabbaticals" seien in der sich beschleunigenden Arbeitswelt dringend nötig, um aufzutanken und stressbedingten Krankheiten vorzubeugen, heißt es in einer Vorlage der Parteichefin Katja Kipping für die Bundesvorstandssitzung der Linken am kommenden Samstag, die der Düsseldorfer "Rheinischen Post" vorliegt. Sie sollten gesetzlich garantiert und über Steuern finanziert werden.

Auszeit vom Job

Kipping schlägt demnach die Möglichkeit einer Auszeit vom Job von drei bis zwölf Monaten vor. Die Beschäftigten sollten das Recht haben, bei garantiertem Rückkehrrecht auf einen gleichwertigen Arbeitsplatz zweimal in ihrem Berufsleben ein Sabbatjahr zu nehmen.

Analog zum Elterngeld sollten 65 Prozent vom letzten Netto-Monatslohn gezahlt werden, je nach Einkommen maximal 1.800 Euro und mindestens 1.050 Euro im Monat. Träger der Sabbatical-Leistung könnte nach den Vorschlägen eine Abteilung "Qualifizierung und Muße" bei der Bundesagentur für Arbeit sein.

"Recht auf Innehalten" ohne Sorgen

Viele Beschäftigte wünschten sich dringend eine Auszeit, ohne sich Sorgen machen zu müssen, wie man finanziell über die Runden komme, schreibt Kipping dem Bericht zufolge. Bisher könnten sich das aber nur wenige Privilegierte leisten. Der gesellschaftliche Druck für ein "Recht auf Innehalten" müsse erhöht werden. Es gehe um die kostbare und für alle Menschen begrenzte Ressource Lebenszeit.


Quelle:
epd
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