Unicef warnt vor Anstieg von Masernfällen weltweit

Verheerende Folgen für die Kinder von Morgen

Die Zahl der Masernfälle ist in 2018 weltweit deutlich gestiegen. Besonders betroffen sind die Ukraine und die Philippinen. Der Anstieg sei eine Folge der Versäumnisse vergangener Jahre, warnt das UN-Kinderhilfswerk.

Impfung gegen Masern / © Rouelle Umali (dpa)
Impfung gegen Masern / © Rouelle Umali ( dpa )

Das UN-Kinderhilfswerk Unicef warnt vor einer alarmierenden Zunahme von Masernfällen weltweit und einer damit einhergehenden Bedrohung besonders für Kinder. Weltweit hätten 98 Länder 2018 mehr Fälle von Masern registriert als im Vorjahr, heißt es in einem in New York veröffentlichten Bericht (Freitag). Dadurch würden in der Vergangenheit erzielte Fortschritte gegen diese tödliche Krankheit zunichte gemacht.

30 Prozent mehr Fälle in der Ukraine

Laut Unicef waren zehn Länder für rund drei Viertel des gesamten Masernanstiegs 2018 verantwortlich. Mit einer Zunahme von rund 30 Prozent sei der Anstieg in der Ukraine am höchsten gewesen. Dort erkrankten den Angaben zufolge im abgelaufenen Jahr 35.120 Menschen an Masern. Nach ukrainischen Regierungsangaben steckten sich allein seit Jahresbeginn 24.042 weitere Personen an. Ein deutlicher Anstieg sei auch auf den Philippinen zu verzeichnen (13 Prozent); dort erkrankten im Vorjahr 15.599 Menschen. Allein seit Jahresbeginn habe man dort 12.736 weitere Masernfälle registriert.

Versäumnisse und fehlende Maßnahmen

"Das ist ein Weckruf. Wir haben einen sicheren, wirksamen und kostengünstigen Impfstoff gegen eine hochansteckende Krankheit - einen Impfstoff, der in den vergangenen zwei Jahrzehnten jedes Jahr fast eine Million Menschenleben gerettet hat", sagte Unicef-Direktorin Henrietta Fore. Die schweren Masernausbrüche 2018 seien auf Versäumnisse in der Vergangenheit zurückzuführen. Ebenso werde das Fehlen von Maßnahmen heute "verheerende Folgen für die Kinder von morgen haben." Unicef unterstütze die betroffenen Länder etwa mit Hilfe von Impfkampagnen.

 


Kleines Mädchen nahe Aleppo / © Ninja Charbonneau (dpa)
Kleines Mädchen nahe Aleppo / © Ninja Charbonneau ( dpa )
Quelle:
KNA