Bürgermeister: Mehr Einsatz für Migranten

"Müssen Europa vor sich selbst retten"

Mit einem Aufruf zur "Rettung Europas vor sich selbst" haben die Bürgermeister von zehn spanischen und italienischen Städten einen besseren Einsatz für Migranten gefordert. Lebensrettung sei nicht verhandelbar, heißt es im Manifest.

Aus Seenot gerettete Migranten / © Marcos Moreno (dpa)
Aus Seenot gerettete Migranten / © Marcos Moreno ( dpa )

Die Schließung italienischer und maltesischer Häfen, die Blockadehaltung in spanischen und französischen Häfen seien ein Beispiel für den Schiffbruch, den Europa derzeit erleide, heißt es in einem Manifest, das die Stadtoberhäupter am Samstag in Rom veröffentlichten.

"Lebensrettung ist nicht verhandelbar"

"Wir müssen Europa vor sich selbst retten", lautet eine der Warnungen in dem sieben Punkte umfassenden Aufruf. Es könne nicht sein, dass Europas Antwort darin bestehe, Menschenrechte zu verweigern. Das Mittelmeer sei zum Sammelgrab für Tausende junger Menschen geworden, weil es für sie keine legalen und sicheren Einwanderungswege gebe.

"Lebensrettung ist nicht verhandelbar", so die Bürgermeister von Barcelona, Madrid, Saragossa, Valencia, Neapel, Palermo, Syrakus, Mailand, Latina bei Rom und Bologna.

Bereitschaft, die Menschen aufzunehmen

Gleichzeitig loben sie die Aktionen und den Mut der Zivilgesellschaft durch Hilfsorganisationen, aber auch der italienischen und spanischen Küstenwache. Die Regierungen in Rom und Madrid wie auch die EU-Kommission sollten diese nicht länger blockieren und kriminalisieren. Migration müsse geordnet erfolgen können, koordiniert durch entsprechende staatliche Organe.

In den vergangenen Wochen und Monaten hatten sich mehrere italienische Bürgermeister beim Thema Migration immer wieder gegen der Regierung in Rom gestellt. Während das Innenministerium Schiffen mit Migranten an Bord die Einfahrt in Häfen verweigerte, äußerten die Stadtchefs wiederholt Bereitschaft, diese Menschen aufzunehmen.


Quelle:
KNA
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