Katholische Frauen unterstützen "Aktionsprogramm gegen Gewalt an Frauen"

"Menschenrechte werden verletzt"

Im Jahr 2017 wurde im Schnitt alle zwei bis drei Tage in Deutschland eine Frau von ihrem aktuellen oder früheren Lebensgefährten getötet. 147 starben insgesamt. Der Katholische Deutsche Frauenbund fordert die Politik zum Handeln auf.

 (DR)

Ein verstärktes Engagement von Bund und Ländern gegen Gewalt an Frauen fordert der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB). "Es ist erschreckend, dass zahlreiche Frauen in unserem Land täglich körperliche, sexuelle und seelische Gewalt erfahren, insbesondere durch (Ex-)Partner im persönlichen oder beruflichen Umfeld", sagte KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth mit Blick auf den Internationalen Tage zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen (25. November) am Donnerstag in Köln.

Es sei die Pflicht von Bund und Ländern, sich im Rahmen der Istanbul-Konvention zur Bekämpfung jeglicher Formen der Gewalt gegen Frauen verstärkt zu engagieren.

Besserer Opferschutz

Der KDFB unterstütze darüber hinaus das von Bundesfrauenministerin Franziska Giffey (SPD) angestoßene "Aktionsprogramm gegen Gewalt an Frauen". Es biete einen besseren Opferschutz und sichere die Finanzierung von Hilfsangeboten für Frauen, hieß es.

Um geschlechterspezifische Gewalt zu beenden, sei zudem eine gemeinsame Anstrengung der gesamten Gesellschaft erforderlich, ergänzte die Organisation. Frauen jeden Alters, aus allen Schichten sowie mit und ohne Migrationshintergrund seien dazu aufgerufen, im Fall von häuslicher oder sexueller Gewalt Hilfe bei dem kostenfreien Telefonangebot "Gewalt gegen Frauen" zu suchen.

Lichtaktionen in Bonn und Köln

Mit öffentlichen Aktionen machen Frauen- und Menschenrechtsorganisationen in NRW ab dem kommenden Wochenende auf das Thema "Gewalt gegen Frauen und Mädchen" aufmerksam. So sind etwa Lichtilluminationen in Köln und Bonn geplant.

So startet die Frauenorganisation der Vereinten Nationen, UN Women, in Bonn ihre Kampagne "Orange the World", wie das Nationale Komitee Deutschland von UN Women am Donnerstag ankündigte. Zum Auftakt werden in der Nacht zum Sonntag die Gebäude der Vereinten Nationen, der Deutschen Welle und des Post-Towers orange angestrahlt. Bis zum Tag der Menschrechte am 10. Dezember seien weitere Aktionen unter dem diesjährigen Motto #HearMeToo geplant, um den Stimmen von Frauen und Mädchen, die Gewalt erfahren haben, Gehör zu verschaffen.

Mit einem Aktionstag in Köln macht Medica Mondiale auf die Menschenrechtsverletzungen aufmerksam. Am Sonntag zeigt ab 16 Uhr eine Projektion an der Fassade des Museums Ludwig Porträts sowie Zahlen und Fakten zur Situation von Frauen und Mädchen weltweit. Der Tag läutet die "16 Tage gegen Gewalt an Frauen" ein, mit denen bis zum 10. Dezember Veranstaltungen stattfinden, die auf die Diskriminierung von Frauen und Mädchen hinweisen und Geschlechtergerechtigkeit fordern.


Quelle:
KNA