ZdK-Präsident fordert umfassende Einwanderungsstrategie

Einwanderung im gegenseitigen Nutzen

Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Thomas Sternberg, begrüßt die Eckpunkte der Bundesregierung zur Fachkräfteeinwanderung aus Drittstaaten. Fachkräften aus Nicht-EU-Staaten soll die Einwanderung erleichtert werden.

Ausländische Pflegekräfte im Krankenhaus / © Andreas Arnold (dpa)
Ausländische Pflegekräfte im Krankenhaus / © Andreas Arnold ( dpa )

Auch Übersichtlichkeit und Anwendbarkeit für Migranten sowie für Arbeitgeber und Verwaltung müssten durch ein Fachkräfteeinanderungsgesetz geklärt werden, sagte er am Freitag in Bonn vor dem ZdK-Hauptausschuss. Ein solches Gesetz dürfe aber nicht nur auf die Behebung des Fachkräftemangels in Deutschland zielen, sondern müsse auch der globalen Verantwortung Deutschlands gerecht werden.

Ein Fachkräftezuwanderungsgesetz müsse zu einer besseren Transparenz, Übersichtlichkeit und Anwendbarkeit für Migranten sowie für Arbeitgeber und Verwaltung beitragen, so ZdK-Präsident Sternberg. Gleichzeitig müsse klar sein, dass eine ausschließliche Anwerbung von qualifizierten Fachkräften den derzeitigen Einwanderungsdruck nicht löse und auch nicht den Bedarf an Arbeitskräften in Deutschland befriedige.

Das nun erwartete Gesetz zur Fachkräfteeinwanderung sollte nach seiner Auffassung auch die Möglichkeit eröffnen, für eine Ausbildung zur Fachkraft einreisen zu können. Dabei wäre zu prüfen, welche Möglichkeiten zur Verfügung stehen, um den sogenannten Hoffnungsflüchtlingen, die sich ansonsten über das Mittelmeer auf den Weg machen, die Chance auf einen Zugang zum deutschen Ausbildungs- beziehungsweise Arbeitsmarkt zu verschaffen.

Sternberg fordert umfassende Einwanderungsstrategie​

So werden Steinbergs Ansicht nach Sprachkenntnisse für den Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt ein wichtiges Kriterium sein. "Hier muss Deutschland entsprechende Zugänge im Ausland schaffen. Ansonsten werden nur wenige Menschen diese legalen Einwanderungsmöglichkeiten nutzen können", so der ZdK-Präsident.

Sternberg erklärte: "Wir brauchen eine umfassende Einwanderungsstrategie, deren großer Vorteil ist, dass Deutschland selbst entscheidet, wer kommen darf." Die Anwerbung von Fachkräften dürfe jedoch nicht zum Nachteil für die Herkunftsländer werden. "Einwanderung kann und muss zum gegenseitigen Nutzen führen."

Die Koalition hatte sich Anfang Oktober auf Eckpunkte für ein Fachkräftezuwanderungsgesetz aus Drittstaaten geeinigt. Es soll Fachkräften aus Staaten außerhalb der EU die Einwanderung erleichtern. Geduldete Migranten, die sich gut integriert haben und arbeiten, sollen demnach einen sicheren Aufenthaltsstatus erhalten. (KNA)


Thomas Sternberg / © Oliver Berg (dpa)
Thomas Sternberg / © Oliver Berg ( dpa )
Quelle:
KNA