Regierung und Organisationen weiten Hilfe für Indonesien aus

"Unbürokratisch und schnell"

Nach dem schweren Erdbeben und dem Tsunami in Indonesien stellt die Bundesregierung 1,5 Millionen Euro als Soforthilfe zur Verfügung. Hilfsorganisationen kündigten ebenfalls weitere Unterstützung an.

Sa'adon Lawira hält die Katze seines Enkels, dessen Leiche durch das Schreien der Katze unter den Trümmern des Hauses der Familie gefunden wurde / © Dita Alangkara (dpa)
Sa'adon Lawira hält die Katze seines Enkels, dessen Leiche durch das Schreien der Katze unter den Trümmern des Hauses der Familie gefunden wurde / © Dita Alangkara ( dpa )

Soforthilfe für Indonesien: Die Bundesregierung hat 1,5 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Auch über die EU würden 1,5 Millionen Euro als Nothilfe gewährt, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Dienstag in Berlin.

Im Auswärtigen Amt wurde ein Krisenstab eingerichtet, wie eine Sprecherin erklärte. Dieser solle klären, dass die zugesagte Hilfe unbürokratisch und schnell umgesetzt werden könne. Man stehe mit dem Deutschen Roten Kreuz und dem Roten Halbmond sowie mit der Hilfsorganisation der Vereinten Nationen (UN) in Kontakt. Die UN-Organisation koordiniere die Hilfe in der Katastrophenregion und ermittle den Bedarf an Gütern wie Decken, Lebensmitteln und Baumaterial.

Auf Sulawesi hatte am Freitag ein Erdbeben der Stärke 7,5 einen Tsunami ausgelöst. Nach Angaben der Vereinten Nationen vom Dienstag stieg die Zahl der Todesopfer auf rund 1.200. Mehr als 200.000 Menschen, darunter Tausende Kinder, benötigten dringend Hilfe. Viele abgelegene Gebiete sind für die Rettungskräfte nur schwer oder teilweise noch gar nicht zugänglich.

Malteser schicken Nothilfeteam

Die Region wurde unterdessen von weiteren Erdbeben erschüttert. Am Dienstag trafen zwei Beben der Stärke 5,9 und 6,0 die Insel Sumba. Das Zentrum der Erdstöße lag nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS in 26 Kilometern Tiefe. Die katholischen Malteser wollen ein Nothilfeteam in die Region schicken. Der Nothilfekoordinator von Malteser International, Oliver Hochedez, bezeichnete die Lage vor Ort als dramatisch. Er rechne aufgrund der Nachbeben damit, dass die Zahl der Toten weiter steige.

"Straßen und Häuser sowie Strom- und Wasserversorgungsstellen sind zerstört. Aus vielen Orten gibt es noch keine Nachrichten", sagte Hochedez. Es fehle an Nahrungsmitteln und sauberem Wasser. Eine schlechte Ausstattung mit Medikamenten mache die Menschen anfällig für Krankheiten.

Infrastruktur muss wieder hergestellt werden

Auch die Hilfsorganisation World Vision weitet nach eigenen Angaben ihre Hilfe aus. Trotz einer zerstörten Infrastruktur und Versorgungsproblemen seien Hilfsgüter, Material für Notunterkünfte und Decken in Sulawesi angekommen. Vorrangig müssten die Verkehrswege wieder hergestellt werden, damit die Hilfe bei den Betroffenen ankomme.

Das Kinderhilfswerk Terre des hommes unterstützt Notunterkünfte in der Stadt Palu mit Hygieneartikeln und klärt über Infektionen, Ansteckungen und Hygienemaßnahmen auf, wie es hieß. Zudem würden traumatisierte Kinder betreut und ein Ersatzunterricht für ausfallenden Schulunterricht angestrebt. Mehrere Bündnisse rufen zu Spenden für die Katastrophenregion auf.


Quelle:
KNA