Unverständnis im Bistum Osnabrück für Shitstorm auf Twitter

"Hasserfüllte Reaktionen"

Das katholische Bistum Osnabrück hat ein Mohammed-Zitat auf seine Twitter-Seite veröffentlicht – und damit herabwürdigende Reaktionen geerntet. 

Symbolbild Twitter / © Matt Rourke (dpa)
Symbolbild Twitter / © Matt Rourke ( dpa )

Mit Unverständnis hat das Bistum Osnabrück auf einen Shitstorm nach einem Mohammed-Zitat auf seiner "Twitter"-Seite reagiert. Es sei traurig, "dass allein der Name Mohammed als Quelle des Zitats zu solchen zum Teil hasserfüllten Reaktionen" führe, sagte Bistumssprecher Hermann Haarmann am Donnerstag in Osnabrück.

Das Bistum hatte am Mittwoch als Tagesbotschaft über Twitter den Satz verbreitet: "Der Mensch hat Begleiter unmittelbar vor oder hinter sich, die ihn behüten im Auftrage Gottes. Mohammed."

Bis Donnerstagmittag waren darauf etwa 180 Reaktionen eingegangen, in denen teils in ironischer, teils in herabwürdigender Art Kritik geübt wird.

"Was ist da los im Bistum Osnabrück?"

So heißt es in den Retweets: "Nimmt das Bistum Osnabrück den Islam an? Sehr schön! Allahu Akbar!" oder "Die heutige Tagesbotschaft des Bistums Osnabrück wurde verfasst um 00.48 Uhr, so früh, das war noch ehe der Hahn dreimal krähen konnte...".

Andere fragen nur "Was ist da los im Bistum Osnabrück?" oder äußern sich besorgt: "Kann die christliche Botschaft den Menschen nicht mehr ansprechen?". Andere Antworten seien unflätig, hieß es.

Zitate von Personen aus allen Religionen

Laut Haarmann kommen die Zitate für die tägliche Botschaft des Bistums nicht nur aus der Bibel, sondern immer wieder auch aus anderen Quellen. Entscheidend sei der Inhalt. Deshalb könnten die Zitate auch von Schriftstellern, Gelehrten, Schauspielern, Politikern oder anderen mehr oder weniger bekannten Personen stammen, "auch aus anderen Religionen und Konfessionen".

Am Donnerstag twitterte das Bistum die Tagesbotschaft: "Ich strecke meine Hände zu #Gott aus, dass er mich halte, so wie die Feder, frei von aller Schwere, vom Winde getragen fliegt." Sie stammt von der deutschen Ordensfrau und Heiligen Hildegard von Bingen (1098-1179).

Reaktionen gibt es bislang keine.


Quelle:
KNA
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