Deutschland nimmt Weißhelme aus Syrien auf

"Gebot der Menschlichkeit"

Nach Angaben von Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) wird Deutschland etwa 50 der am Wochenende aus Syrien evakuierten "Weißhelme" aufnehmen. Dies sei ein "Gebot der Menschlichkeit", sagte er der "Bild"-Zeitung für Montag. 

 Das von der Syrian Civil Defense Gruppe, auch bekannt als Weißhelme herausgegebene Bild, zeigt einen Weißhelm, der ein Kind trägt  / © N.N. (dpa)
Das von der Syrian Civil Defense Gruppe, auch bekannt als Weißhelme herausgegebene Bild, zeigt einen Weißhelm, der ein Kind trägt / © N.N. ( dpa )

Die Mitglieder der Freiwilligen-Organisation "Weißhelme" helfen seit 2013 Opfern des syrischen Bürgerkriegs. Weil ihnen dafür selbst Gefahr drohte, hatte die israelische Armee am Wochenende rund 800 Helfer aus dem Land gebracht.

Israel sprach von einer "außergewöhnlichen humanitären Geste" auf Bitten der USA und ihrer europäischen Verbündeten. Die Aktion, über die "Bild" zuerst berichtete, ändere aber auch künftig nichts am Prinzip Israels, sich nicht in den syrischen Bürgerkrieg einzumischen. Die Armee habe die etwa 800 "Weißhelme" auf den Golanhöhen in Empfang genommen und direkt nach Jordanien gebracht, hieß es weiter. Dort sollten die Helfer bis zu drei Monate bleiben.

Gefahr für Leib und Leben

Maas sagte der "Bild"-Zeitung weiter: "Die Weißhelme haben seit Beginn des Syrien-Konflikts mehr als 100.000 Menschen gerettet. Mehr als 250 von ihnen haben ihren Mut und ihre Mitmenschlichkeit mit dem Leben, viele mehr mit ihrer Gesundheit bezahlt." Dieser Einsatz verdiene Bewunderung und Respekt. Mit dem Vormarsch des syrischen Regimes drohe nun aber vielen "Weißhelmen" Gefahr für Leib und Leben.

Auch Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) nannte die Aufnahme der "Weißhelme" eine "humanitäre Verpflichtung". Ebenfalls in der "Bild"-Zeitung sagte er, er habe entschieden, dass Deutschland acht Angehörige der "Weißhelme" und deren Familien aufnehme und ihnen Schutz gewähre. Dies sei auch "Ausdruck meiner Politik, für Humanität und Ordnung in der Migrationspolitik zu sorgen".

Der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Michael Roth (SPD), lobte Israel dafür, dass das Land Hunderte syrische "Weißhelme" und deren Familien aus Syrien in Sicherheit gebracht hat. "Den Israelis kann man nur dankbar sein, dass sie Menschen gerettet haben, die in Syrien unter Gefahr für Leib und Leben Großartiges geleistet haben", sagte er der "Welt" (Montag): "Danke, Israel, für diesen Akt der Humanität und Solidarität."


Quelle:
KNA