Hilfsorganisationen fordern Engagement gegen Kinderarbeit

Die zurückgelassenen Kinder

Harte Arbeit und keine Chance auf Bildung: Anlässlich des Internationalen Tages gegen Kinderarbeit am Dienstag kritisieren Hilfswerke die weltweite Ausbeutung von Kindern.

Hilfsorganisationen fordern Engagement gegen Kinderarbeit  / © Rungroj Yongrit (dpa)
Hilfsorganisationen fordern Engagement gegen Kinderarbeit / © Rungroj Yongrit ( dpa )

"Noch immer müssen 73 Millionen Mädchen und Jungen weltweit hart arbeiten und haben dadurch keine Chance auf Bildung", teilte die Kindernothilfe am Montag in Duisburg mit. Die internationale Gemeinschaft sei dazu verpflichtet, kein Kind zurückzulassen. Angesichts der weltweiten Situation arbeitender Kinder klinge das "wie eine hohle Phrase".

Die Zahl arbeitender Kinder steigt nach Angaben der Kindernothilfe vor allem in Afrika südlich der Sahara weiter an. Viele Kinder seien aufgrund von Armut und gewaltsamen Konflikten zum Arbeiten gezwungen.

Potenziale entfalten

Oft belasteten die Tätigkeiten die Gesundheit und gefährdeten zudem die Entwicklung. "Nationale und internationale Regierungen müssen endlich mehr in Kinder investieren und damit nicht nur auf dem Papier anerkennen, dass jedes Kind ein Recht darauf hat, seine Potenziale zu entfalten", sagte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Kindernothilfe, Carsten Montag.

Das Hilfswerk terre des hommes macht auf Kinderarbeit in der Industrie aufmerksam. Zahlreiche Kinder in Indien, Madagaskar, China, Sri Lanka, Pakistan und Brasilien arbeiteten in Mica-Minen. Das Mineral werde etwa für die Auto-, Elektronik- und Kosmetikherstellung genutzt, auch von deutschen Unternehmen.

Verantwortung der Unternehmen

"Noch immer kümmern sich große Unternehmen nicht ausreichend darum zu überprüfen, wo ihre Rohstoffe herkommen und ob dabei Kinder ausgebeutet werden", kritisierte der Vorstandssprecher Albert Recknagel. Unternehmen sollten ihre Lieferkette sorgfältig überprüfen und an den Standards der OECD und der Vereinten Nationen ausrichten.

Passenderweise zum Gedenktag ist die "Goldene Göre" 2018 des Deutschen Kinderhilfswerks an das Projekt "SchokoFair - Stoppt Kinderarbeit" an der Maria-Montessori-Gesamtschule Düsseldorf verliehen worden. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis würdigt das große Engagement der Schüler für fairen Handel und Arbeitsbedingungen, wie die Jury am Montag in Rust mitteilte. Die "Goldene Göre" ist nach Angaben des Kinderhilfswerks der bundesweit höchstdotierte Preis für Kinder- und Jugendbeteiligung.


Quelle:
KNA