Appelle zum Weltspieltag

"Auch mal dreckig machen"

Kinderhilfsorganisationen haben zum Weltspieltag an diesem Montag von Politikern einen größeren Einsatz für mehr Spielflächen gefordert. Zielsetzung solle das Leitbild einer für Kinder und Jugendliche bespielbaren Stadt sein.

 (DR)

Das Deutsche Kinderhilfswerk drängte in einer in Berlin veröffentlichten Mitteilung auf ein grundsätzliches Umdenken in der kommunalen Stadtentwicklung, Flächennutzung und Verkehrsplanung.

Gegen das "Stubenhockertum"

Laut terre des hommes hat Deutschland Nachholbedarf bei der Förderung von Sport und Spiel. Der Bauboom vor allem in den Großstädten befördere den Rückbau von Spielflächen und verdränge Kinder von natürlichen auf künstliche Spielorte oder vor die heimischen Fernseher und Computer. "Außerdem haben immer weniger Kinder Zugang zu Spielräumen in der freien Natur, wo sie selbst Entdecker sein und ihre Spielzeit frei gestalten können", so Mitarbeiterin Claudia Berker.

Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes, ergänzte: "Fernab besonderer öffentlicher Aufmerksamkeit werden Kinder immer mehr zu Stubenhockern." Es gebe Kinder, die sich nicht mehr trauten, über einen Bach zu springen oder sich bei Regen nicht von der Stelle rührten, bis das Elterntaxi komme.

Integrative Effekte

"Sendung mit der Maus"-Moderator und Botschafter des Weltspieltags, Ralph Caspers, betonte, Kinder müssten sich auch mal dreckig machen. "Und das geht sehr gut, wenn man draußen spielt. Beim Fernsehen sind wir ja ganz groß darin, für Sekundärerfahrungen zu sorgen. Aber nur wenn man raus geht, erlebt man die Welt nicht über einen Bildschirm, sondern aus erster Hand."

Terre des hommes stellte zudem den integrativen Effekt heraus: "Spielen kann Brücken bauen zwischen unterschiedlichen Kulturen.

Kinder aus unterschiedlichen Ländern erschließen sich spielerisch eine ihnen fremde Welt und entdecken Neues wie auch Gemeinsamkeiten", hieß es.


Quelle:
KNA