Weltkirche-Bischof Schick: Jeder Einzelne soll Reichtum teilen

Worauf können wir verzichten?

Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick fordert einen Ausgleich der weltweiten Lebensverhältnisse. Die Ungleichheit führe zu Flucht und Migration. Es gebe indes genügend Ressourcen für alle.

 (DR)

"Der Reichtum dieser Welt muss besser verteilt werden, so dass die Glücklichen glücklich bleiben und die Armen glücklich werden", sagte Schick laut Mitteilung seiner Erzdiözese am Sonntag in Nürnberg. Das Verteilen des Reichtums sei eine Aufgabe der Wirtschaft, der Politik, der Kulturen und Religionen, aber auch jedes Einzelnen.

Nicht auf materielle Güter setzen

Das Glück der Menschen hänge nicht nur vom Zugang zu den lebenswichtigen Gebrauchs- und Verbrauchsgütern ab, ergänzte Schick.

Wer sein Glück mit immer mehr materiellen Gütern absichern und vermehren wolle, vergesse die andere Komponente des Glücks, die menschlichen Beziehungen, letztlich die Liebe. Das Glück eines Menschen hänge vor allem davon ab, geliebt zu werden. Wer bei der Suche nach dem Glück einseitig auf die materiellen Güter setze, trage zu mehr Ungleichheit und Unzufriedenheit in der Welt bei und somit zum Unglück aller.

Migration als Folge von Ungleichheit

Die globalisierte und durch die Medien vernetzte Welt bringe die Menschheit in die Situation, dass das Glück der Glücklichen die Unglücklichen noch unglücklicher mache, sagte der Erzbischof. Das habe Flucht aus Afrika, Asien und Lateinamerika in die reichen Länder Europas und Nordamerikas zur Folge.

Unkontrollierte Migration als Folge von ungleichen Lebensverhältnissen stelle eine Gefahr für die ganze Welt dar, warnte Schick, der auch Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz ist.

Verzicht statt Konsum

Der Erzbischof zitierte Mahatma Gandhi mit den Worten: "Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier." Die Menschen müssten mehr darüber nachdenken, worauf sie verzichten könnten, als darüber, was sie sich noch leisten könnten, forderte Schick anlässlich des Don-Bosco-Fest in der Pfarrei zu den Heiligen Schutzengeln in Nürnberg.


Erzbischof Ludwig Schick / © Nicolas Armer (dpa)
Erzbischof Ludwig Schick / © Nicolas Armer ( dpa )
Quelle:
KNA
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