Wunscherfüller für schwerkranke Kinder

Mut und Kraft schenken

Einmal seine Serienstars treffen oder mit berühmten Fußballern kicken – "wünschdirwas e.V." erfüllt Herzenswünsche schwerkranker Kinder. Der Kölner Verein ist mit seinen rund 180 Ehrenamtlern bundesweit aktiv.

Schwerkranken Kindern eine Freude machen / © Susann Prautsch (dpa)
Schwerkranken Kindern eine Freude machen / © Susann Prautsch ( dpa )

DOMRADIO.DE: Was wünschen sich Kinder und Jugendliche, die schwer erkrankt sind, von Ihnen?  

Claudia Weiler (Vorstandsmitglied wünschdirwas e.V.): Die Bandbreite ist sehr groß: Von ganz kleinen Anliegen, dass ein Kind zum Beispiel auf dem Schrottplatz rumbasteln will, bis hin zu Wünschen wie: einen Superstar treffen, einen Hubschrauberflug oder einmal eine Prinzessin auf einer Burg sein.

DOMRADIO.DE: Das sind sehr vielschichtige Wünsche, können Sie die alle erfüllen?

Weiler: Wenn es zum Beispiel um Stars geht, die nicht in Deutschland sind, ist es schon manchmal schwierig. Oder wenn das Kind so krank ist, dass man diese Dinge nicht mehr machen kann, dann schauen wir aber immer, dass wir mit dem Kind und den Eltern einen Ersatzwunsch finden, der Freude macht und von uns erfüllt werden kann.

DOMRADIO.DE: Meistens tragen Kliniken oder Hospize die Wünsche der Kinder und Jugendlichen an Sie heran. Wie wählen Sie die Wünsche dann aus und setzen sie weiter um?

Weiler: In erster Linie geht es darum, dass die Kinder die Wünsche haben. Vor Ort haben wir viele Ehrenamtler, die die Klinken mitbetreuen und auch mit den Kindern sprechen. Daneben gibt es unsere festangestellten Mitarbeiter im Kölner Büro, die die Stars beziehungsweise Einrichtungen kontaktieren. Wir haben verschiedene Anlaufstellen, zum Beispiel ist Disneyland sehr engagiert in diesem Bereich. Dann versuchen wir, das zu organisieren und den Wunsch schnellstmöglich umzusetzen.  

DOMRADIO.DE: Sie waren selbst schon immer mal wieder dabei, wenn Wünsche erfüllt wurden. Was war in Ihren Augen der außergewöhnlichste und bewegendste Wunsch, den Sie erfüllt haben?  

Weiler: Am außergewöhnlichsten war, dass sich ein Kind eine Panzerfahrt gewünscht hat. Wir waren in einer Kaserne und durften über das ganze Gelände mit dem Panzer fahren. Es war total schön zu sehen, wie sich das Kind gefreut hat. Am bewegendsten war ein Besuch mit vier Kindern bei der TV-Serie "Alarm für Cobra 11". Es war sehr beeindruckend, wie sie ihre Fernsehhelden kennenlernen konnten. An solche Begegnungen erinnern sich die Kinder lange und zehren davon.

DOMRADIO.DE: Was bedeutet es für das Kind, wenn sein Traum erfüllt wird? Wie verändert sich dadurch sein Leben?

Weiler: Da passiert ganz viel, auch im Vorfeld schon. Allein zu wissen, dass sie die Möglichkeit haben, sich so etwas zu wünschen, gibt Hoffnung und Mut. Wenn sie vorher noch eine Behandlung haben, schenkt ihnen das Kraft.  

Ein herzkranker Junge durfte zum Beispiel einmal mit dem BVB trainieren und seitdem spielt er immer noch Fußball, obwohl er vorher nie Sport getrieben hat und das ist natürlich auch für seine Genesung wichtig.  

Das Gespräch führte Carsten Döpp.


Claudia Weiler, Vorstandsmitglied von "wünschdirwas e.V."  / © Viola Kick (DR)
Claudia Weiler, Vorstandsmitglied von "wünschdirwas e.V." / © Viola Kick ( DR )
Quelle:
DR