Trickbetrüger geben sich bei Senioren als Kirchenmitarbeiter aus

"Schwester Rita" zu Besuch

In München sind derzeit Trickbetrüger unterwegs, die sich als Kirchenmitarbeiter ausgeben und dabei Wertgegenstände entwenden. Betroffen waren jeweils Rentnerinnen.

Schatten eines Mannes hinter Wohnungstür / © Nicolas Armer (dpa)
Schatten eines Mannes hinter Wohnungstür / © Nicolas Armer ( dpa )

Laut Polizei kam es am 4. und 10. Januar zu entsprechenden Wohnungsdiebstählen im Stadtgebiet. Nach Angaben von Freitag besteht aufgrund ähnlicher Beschreibungen der Verdacht, dass es sich um dieselben Täter handelt.

Nach Besuch fehlte Kuvert mit Bargeld

Am Mittwoch klingelte laut Polizeibericht eine Frau an der Wohnungstür einer 83-Jährigen und gab an, von der Kirche zu kommen. Sie verwickelte sie in ein Gespräch, als ein weiterer Mann klingelte und eingelassen wurde. Nach dem Besuch der beiden fiel der Seniorin auf, dass ein Kuvert mit Bargeld fehlte.

Eine Sprecherin des Erzbischöflichen Ordinariats sagte auf Anfrage zu dem Fall, die zuständige Pfarrei sei im Gespräch mit der Familie. Es gebe dort tatsächlich einen ehrenamtlichen Besuchsdienst, der nach Angaben des Pfarrers aber stets mit einem Telefonanruf angekündigt werde.

"Herr Müller" und "Schwester Rita"

In der Vorwoche wurde eine Rentnerin nach Polizeiangaben an ihrer Hauseingangstür von einer Frau abgepasst, die sich als "Schwester Rita" vorgestellt habe. Der Pfarrer habe sie beauftragt, sich nach dem Gesundheitszustand der Frau zu erkundigen.

Später sei ein "Herr Müller" von der Altenhilfe hinzugekommen und habe gesagt, Mitbewohner hätten gemeldet, dass sich die Frau wegen ihres hohen Alters nicht mehr selbst versorgen könne. Die Frau sei darauf nicht eingegangen und habe die beiden Besucher verabschiedet. Erst Stunden später habe sie festgestellt, dass im Schlafzimmer Schmuck entwendet worden sei.

Die Polizei hält es für möglich, dass ein dritter Täter das Ablenkungsmanöver von "Schwester Rita" und "Herrn Müller" dazu genutzt hat, sich in die Wohnung zu schleichen und die Kommode aufzubrechen.


Quelle:
KNA