"Brot für die Welt"-Präsidentin warnt vor Wasserprivatisierung

"Wasser für alle!"

Wasser müsse allen Menschen auf der Welt zur Verfügung stehen und dürfe nicht das "Privateigentum einiger weniger" werden: Die Präsidentin von "Brot für die Welt", Cornelia Füllkrug-Weitzel, warnt vor einer Privatisierung von Wasser.

Trinkwasser / © Jens Büttner (dpa)
Trinkwasser / © Jens Büttner ( dpa )

Die 59. bundesweite Spendenaktion von "Brot für die Welt" wird am 3. Dezember in Anwesenheit in der Saarbrücker Ludwigskirche eröffnet. Die Aktion steht unter dem Motto "Wasser für alle!".

Die Umsetzung des 2010 von den Vereinten Nationen anerkannten Menschenrechts auf Wasser liege dem Hilfswerk "enorm am Herzen", betonte Füllkrug-Weitzel. Durch Bevölkerungswachstum, zunehmende Industrialisierung und industrialisierte Landwirtschaft steige die Nachfrage nach Wasser unablässig. Süßwasser werde zudem durch den Klimawandel und die Ausweitung der intensiven Export-Landwirtschaft mit großflächigen Bewässerungsanlagen knapper.

Flüsse und Einfluss

"70 Prozent der weltweiten Wasserentnahmen aus Süßwasser gehen auf das Konto der industriellen Landwirtschaft", betonte die Präsidentin der Hilfsorganisation. Vor allem der indirekte Wasserverbrauch sei eine große Herausforderung. Dazu zählten etwa die Produktion von Energiepflanzen als Biotreibstoffe, aber auch die Baumwollproduktion für T-Shirts. "Die Felder auf denen Baumwolle produziert wird, nehmen Wasser der Region weg", sagte sie. Gut sei, dass man mit seinem eigenen Konsumverhalten Einfluss nehmen könne.

An dem Festgottesdienst am ersten Advent beteiligen sich den Angaben zufolge Alt-Bundespräsident Joachim Gauck und der rheinische Präses Manfred Rekowski. Die ARD überträgt die Eröffnung im Fernsehen. Zum Start der Spendenaktion wird ein Projekt aus Kenia vorgestellt, bei dem Regenwasser in einem Tank aufgefangen wird und eine Wasserstelle speist.

"Brot für die Welt" wird getragen von evangelischen Landes- und Freikirchen und ist im Evangelischen Werk für Diakonie und Entwicklung in Berlin angesiedelt. Seit 1959 bittet die Aktion in jedem Jahr zu Beginn der Adventszeit um Spenden für Hilfsprojekte in Afrika, Asien und Lateinamerika. Traditionell ist die Weihnachtskollekte in evangelischen Gemeinden für "Brot für die Welt" bestimmt.


Quelle:
epd