Erzbischof Koch über Air-Berlin-Insolvenz

"Das stimmt nachdenklich"

Der Berliner Erzbischof Heiner Koch hat die Folgen der Air-Berlin-Pleite für die Mitarbeiter bedauert. Es stimme einen nachdenklich, was die Mitarbeiter der insolventen Fluglinie als geistig und sittlich verletzend wahrgenommen hätten, so Koch.

Air Berlin hat den Flugbetrieb eingestellt / © Sophia Kembowski (dpa)
Air Berlin hat den Flugbetrieb eingestellt / © Sophia Kembowski ( dpa )

Arbeit dürfe weder gesundheitliche noch geistig-sittliche Schäden verursachen, sagte Koch am Dienstag in Berlin. Der Erzbischof hatte sich nach eigenen Angaben mit einigen ehemaligen Mitarbeitern von Air Berlin ausgetauscht. Die Fluggesellschaft hatte Mitte August Insolvenz angemeldet und hatte mittels eines staatlichen Überbrückungskredits den Flugbetrieb bis Ende Oktober aufrechterhalten.

Lufthansa und Easyjet wollen große Teile von Air Berlin kaufen. Welche Perspektiven für die ehemaligen Air-Berlin-Mitarbeiter bestehen, ist weiterhin größtenteils unklar.

Arbeit für Menschen da und nicht andersherum

Erzbischof Koch hat zudem die Bedeutung guter und menschenwürdiger Arbeit bekräftigt. Für viele sei Arbeit etwas, das sie hinter sich brächten, um Geld zu verdienen, gar eine Last. Doch der Mensch sei nicht primär für die Arbeit da, sondern die Arbeit für den Menschen, betonte Koch am Dienstag beim 3. katholischen Arbeitsschutz-Symposium in Berlin. Arbeit schaffe Wert und sei zugleich Teil des Schöpfungsauftrags Gottes.

Hierfür müssten aber die Rahmenbedingungen stimmen und den Arbeitenden vor "gesundheitlichen und geistig-sittlichen Schäden" bewahren, führte Koch weiter aus. "Es geht nicht um Rahmenbedingungen zur Förderung der Arbeitskraft oder Effektivität", so Koch. Die Bedingungen müssten eine würdevolle und bereichernde Arbeit ermöglichen. Arbeitsschutz sei daher ein verantwortungsvolles Feld und müsse von allen mitgetragen werden.


Erzbischof Heiner Koch / © Oliver Berg (dpa)
Erzbischof Heiner Koch / © Oliver Berg ( dpa )
Quelle:
KNA