Unicef warnt vor Hungerkrise in Mali

Kritische Lage

Die Situation im westafrikanischen Mali ist ernst. Tausende Kinder sind vom Hungertod bedroht. Laut dem Kinderhilfswerk Unicef liegen die Gründe unter anderem in der andauernden Gewalt und der politischen Instabilität.

Hungersnot in Mali / © Str (dpa)
Hungersnot in Mali / © Str ( dpa )

In den westafrikanischen Hauptkonfliktzonen wie Timbuktu und Gao seien laut dem Kinderhilfswerk Unicef rund 15 Prozent der Kinder unter fünf Jahren unterernährt, hieß es am Sonntag. Damit habe sich die Lage nach den Kriterien der Weltgesundheitsorganisation WHO von "ernst" auf "kritisch" verschlechtert.

Ähnliches gilt den Angaben zufolge für die Regionen um Kayes und Taoudeni. Landesweit leidet jedes zehnte Kind unter fünf Jahren an Mangelernährung. Für 2018 erwarten die Experten, dass 165.000 Mädchen und Jungen in dieser Altersgruppe davon betroffen sein werden.

Someone so delicate, needs our strongest support.

Belco, 2, from #Mali suffers from severe malnutrition. @unicefmali is on the ground. pic.twitter.com/GrumOXfYAN

— UNICEF (@UNICEF) 3. Oktober 2017

Der westafrikanische Staat mit seinen 17,5 Millionen Einwohnern wurde über viele Jahre als "Musterdemokratie" bezeichnet, geriet aber seit Ende 2011 aufgrund von Unabhängigkeitsbestrebungen durch mehrere Tuareg-Gruppen immer stärker in die Krise.

Nach einem Staatsstreich im März 2012 besetzten Islamisten den Norden. Im Januar 2013 wurden sie vorerst vertrieben. Anschläge nehmen trotz der UN-Stabilisierungsmission Minusma mit rund 11.000 Blauhelm-Soldaten wieder zu.


Quelle:
KNA