Mexiko: Kirchen werden zu Notfallzentren

Obdach für Erdbebenopfer

Die Mexikanische Bischofskonferenz startet eine umfassenden Hilfsaktion: Darunter werden werden Kirchen, Seminare, Schulen und andere katholische Einrichtungen in der Bebenregion zu Herbergen, Notfall- und Verteilzentren umfunktioniert.

Freiwillige Helfer in Mexiko / © El Universal (dpa)
Freiwillige Helfer in Mexiko / © El Universal ( dpa )

Priester und Ordensleute leisten seelsorgliche und psychologische Hilfe. Zum Wochenende ist zudem eine Sammelaktion in allen Pfarreien der knapp 100 Diözesen des Landes geplant. Nach Angaben des mexikanischen Zivilschutzes kamen bei dem Beben vom Dienstag mindestens 248 Menschen ums Leben.

Die Caritas teilte mit, sie nehme bei den Hilfsmaßnahmen besonders jene in den Blick, "die vergessen werden", insbesondere in ländlichen Regionen. In Notfallzentren würden Nahrungsmittel und Wasser, aber auch Werkzeuge, Hygieneartikel, Planen, Matratzen und WC-Boxen ausgegeben. Zuvor gab es einen Aufruf, Lampen für die nächtliche Bergung sowie Handschuhe, Hacken, Schaufeln und Mundschutz zu spenden.

Sorgen und Chaos

Nach Angaben der Kinderhilfsorganisation World Vision wurden allein in Mexiko-Stadt 220 Schulen beschädigt, davon 15 schwer. Die Hilfsorganisation Save the Children wies darauf hin, dass viele Kinder in Mexiko durch das Beben verängstigt seien. "Wir machen uns große Sorgen, dass Kinder in dem Chaos von ihren Familien getrennt wurden und jetzt allein und schutzlos sind", berichtete eine Mitarbeiterin in Mexiko.

Laut "Ärzte ohne Grenzen" sind 39 Gebäude in Mexiko-Stadt eingestürzt; im Bundesstaat Morelos seien mindestens 2.000 Häuser zerstört. Auch die Schäden an Kirchen sind groß. Allein die Erzdiözese Puebla meldete bislang 163 beschädigte Gotteshäuser.


Quelle:
KNA