Gedenkstele in Rostock-Lichtenhagen beschädigt

Randale oder Streich?

Die neue Gedenkstele "Selbstjustiz" zur Erinnerung an die rechtsextremistischen Ausschreitungen vor 25 Jahren in Rostock-Lichtenhagen ist beschädigt worden. Unbekannte entwendeten den auf der Stele lose aufliegendem Betonbruchstein.

Eine der Gedenkstelen in Rostock-Lichtenhagen / © Jens Büttner (dpa)
Eine der Gedenkstelen in Rostock-Lichtenhagen / © Jens Büttner ( dpa )

Dies teilte die Polizei an diesem Mittwoch mit. Der Stein war Bestandteil einer zertrümmerten Bodenplatte, deren Bruchstücke 1992 als Wurfgeschosse verwendet wurden. Festgestellt wurde die Beschädigung von der Rostocker Polizei am späten Dienstagabend.

Kunstobjekt am "Sonnenblumenhaus"

Das Kunstobjekt "Selbstjustiz" war am vergangenen Samstag südlich des "Sonnenblumenhauses" im Stadtteil Lichtenhagen mit einem "Tag der Vielfalt" eingeweiht worden.

Vor 25 Jahren, am 24. August 1992, hatten Hunderte Jugendliche und Erwachsene, darunter viele Rechtsradikale, die kurz zuvor geräumte Zentrale Aufnahmestelle für Asylbewerber im "Sonnenblumenhaus" sowie ein benachbartes Wohnheim für Vietnamesen belagert. Aus der Menge heraus wurden Steine und Brandsätze geworfen. 120 Vietnamesen und einige Deutsche konnten sich nur durch Flucht auf das Dach des Hauses vor dem Feuer retten.


Quelle:
epd