Trockenheit in Italien fordert erste Wasserrationierungen

Beten für Regen

Wegen der extremen Trockenheit in Italien hat man in Rom nun mit Wasserrationierungen begonnen. Seit Wochen leidet das Land unter Dürre und Wasserknappheit. Priester haben unterdessen zu Bittmessen für den Regen aufgerufen.

Menschen liegen am Ufer des Lago Bracciano, nördwestlich von Rom / © Andrew Medichini (dpa)
Menschen liegen am Ufer des Lago Bracciano, nördwestlich von Rom / © Andrew Medichini ( dpa )

Angesichts der anhaltenden Trockenheit in Italien hat Rietis Bischof Domenico Pompili zu Gebeten um Regen aufgerufen.

Priester sollten besondere Bittmessen "ad petendam pluviam" (lateinisch für "um Regen zu erbitten") feiern, meldete die Bistumszeitung "Frontiera" (Onlineausgabe Dienstag). Seit Tagen lodern an vielen Orten Umbriens immer wieder Waldbrände auf, etwa am Monte Giano, bei Amatrice oder Cittareale. Die Provinzregierung sperrte Medienberichten zufolge den See Lago di Salto für Wassersportler, weil das Gewässer jederzeit für Löschflugzeuge nutzbar sein muss.

Bleibt das Trinkwasser aus?

Unterdessen stehen in Rom Wasserrationierungen bevor. Wie die Versorgergesellschaft Acea ankündigte, soll im Fall von Engpässen in zahlreichen Stadtvierteln der Wasserdruck nachts reduziert werden. In höher gelegenen Stockwerken könnte dann das Trinkwasser ausbleiben.

Die Maßnahme könnte von Montag an jeweils von 23.30 Uhr bis 5.00 Uhr greifen. Für die Versorgung von Krankenhäusern sollen Tankwagen bereitgestellt werden.

Undichte Stellen im Leitungssystem

Die Regenmenge in diesem Sommer liege 70 Prozent unter dem Mittel der vergangenen drei Jahre, teilte die Acea mit. Eine mögliche Wasserknappheit ergebe sich aus der Kombination einer reduzierten Entnahme aus dem Braccianer See, einem wichtigen Reservoir für die Hauptstadt, und der Rückkehr zahlreicher Römer nach dem Ferienende.

Ein Faktor für die unsichere Versorgungslage ist auch das marode Leitungssystem. Seit Mai reparierte die Acea in dem Netz von 4.700 Kilometern nach eigenen Angaben mehr als 1.300 undichte Stellen.


Quelle:
KNA