Sonntagsschutz ist für Sternberg wichtiger Teil der Sozialkultur

"Ausverkauf der Kultur unseres Zusammenlebens"

Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, spricht sich gegen eine Ausweitung von Ladenöffnungszeiten auf den Sonntag aus. Dies könne "schnell in einen Ausverkauf der Kultur unseres Zusammenlebens kippen."

NRW-Wirtschaftsminister gegen mehr verkaufsoffene Sonntage / © Gero Breloer (dpa)
NRW-Wirtschaftsminister gegen mehr verkaufsoffene Sonntage / © Gero Breloer ( dpa )

Das sagte Sternberg am Freitag in Bonn vor dem ZdK-Hauptausschuss: "Der arbeitsfreie Sonntag ist ein wichtiger und bewährter Teil der Sozialkultur unserer Gesellschaft. Er trägt entscheidend zu deren Zusammenhalt bei, indem er Raum gibt für gemeinsame freie und auch ruhige Zeiten."

Blick auf Familien

Es gebe, so Sternberg weiter, schon genügend Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, von der Krankenschwester bis zum Lokführer, die aus sachlichen und unabweisbaren Gründen regelmäßig am Sonntag arbeiten müssen. "Doch warum ist es vielen so wichtig, dass auch diejenigen, bei denen es keinen Sachzwang gibt, immer häufiger keinen verlässlich arbeitsfreien Sonntag mehr haben?", fragte der Präsident des katholischen Laienkomitees: "Übrigens: Auch der Onlinehandel liefert erst am Montag aus!"

Sternberg warnte davor, die Debatte nur aus geschäftlicher Perspektive und der Sicht der Konsumenten zu führen, die eine Ausweitung der Öffnungszeiten auf den Sonntag begrüßen. "Wir müssen den Blick wieder stärker vom Arbeitsschutz und den Arbeits- und Lebensbedingungen der Beschäftigten im Einzelhandel und ihrer Familien lenken lassen", so der ZdK-Chef.


Quelle:
KNA