Müller fordert bessere Voraussetzungen für Krisensituationen

Weltgemeinschaft in der Pflicht

Angesichts der Hungersnot in Ostafrika plädiert Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) für einen "immer gefüllten Krisenfonds bei den Vereinten Nationen", um dementsprechend schnell handeln zu können.

Afrika nicht vergessen / © Jürgen Bätz (dpa)
Afrika nicht vergessen / © Jürgen Bätz ( dpa )

Dieser Krisenfonds müsse von den Staaten je nach Leistungsfähigkeit mit insgesamt zehn Milliarden Euro ausgestattet werden, sagte Entwicklungsminister Müller im Interview der "Passauer Neuen Presse" (Samstag). "Das reicht, um schnell und wirksam in solchen Krisensituationen zu handeln", so der CSU-Politiker. "Die Vereinten Nationen schätzen den Finanzbedarf gegen die Hungerkrise auf vier bis fünf Milliarden US-Dollar. Das müssen wir schaffen als Weltgemeinschaft."

Perspektiven bieten

Zudem fordert Müller eine "völlig neue Dimension der wirtschaftlichen Zusammenarbeit" mit Afrika und verstärkte Investitionen der deutschen Wirtschaft. Die Bevölkerung auf dem afrikanischen Kontinent werde sich in den nächsten Jahrzehnten verdoppeln, etwa 20 Millionen junge Menschen kämen jedes Jahr neu auf den Arbeitsmarkt. "Mit einer Ausbildung und einem Job haben die Menschen Perspektiven und eine Zukunft."

" #Afrika muss in den Fokus gerückt werden", sagt Bundesminister Gerd Müller. Warum und wie? Sonntag im @ARD_BaB 18.30 Uhr @DasErste pic.twitter.com/J2Qtgn8f53

— Bericht aus Berlin (@ARD_BaB) 9. Juni 2017

Die afrikanischen Staaten dürften nicht ausgebeutet werden. "Tee, Kaffee, Kakao, Bodenschätze, wie Coltan für unsere Handys, all das kann bereits vor Ort weiterverarbeitet werden. Das schafft Jobs und Perspektiven für die jungen Menschen", so Müller. Grundsätzlich müsse die Afrika-Politik einen völlig neuen Stellenwert erhalten. "Das hat unsere Bundeskanzlerin erkannt und hat Afrika zu einem der Schwerpunkte des deutschen G20-Vorsitzes gemacht."


Quelle:
KNA