Diözesanrat des Bistums Aachen fordert Abschiebungsstopp nach Afghanistan

Der Geist des deutschen Asylrechtes

Der Diözesanrat des Bistums Aachen hat die nordrhein-westfälische Landesregierung aufgefordert, Abschiebungen nach Afghanistan auszusetzen. Die Sicherheitslage in Afghanistan habe sich in den letzten Monaten erheblich verschlechtert.

Demonstration "Stoppt Abschiebungen nach Afghanistan" in Leipzig / © Sebastian Willnow (dpa)
Demonstration "Stoppt Abschiebungen nach Afghanistan" in Leipzig / © Sebastian Willnow ( dpa )

Das erklärte das oberste Laiengremium im Aachener Bistum am Sonntag. Asylbewerber in diese bürgerkriegsähnliche Situation abzuschieben, wie es zurzeit geschehe, widerspreche dem Geist des deutschen Asylrechtes und der Verfassung. Der Diözesanrat appellierte an die Landesregierung, sich bei der Bundesregierung für eine umfassende Neubewertung der Sicherheitslage in Afghanistan einzusetzen. Internationale Organisationen hätten diese Bewertung längst vollzogen.

Zurück in die Not?

Niemand dürfe in eine Krisensituation zurückgeschickt werden, in der lebensbedrohliche Situationen bestünden oder entstehen könnten, hieß es in einer Resolution des Diöszesanrates. Der Schutz vor Menschenrechtsverletzungen müsse in jedem Einzelfall gewährleistet sein.

Der Diözesanrat der Katholiken vertritt die Interessen von mehreren hundert Pfarrei- und Gemeinderäten, Katholikenräten sowie Erwachsenen- und Jugendverbänden des Bistums. Als oberstes Laiengremium im Bistum berät es unter anderem den Aachener Bischof bei der Weiterentwicklung der Seelsorge im Bistum.


Quelle:
epd