Katholische Elternschaft Deutschlands zu PISA-Studie

"Lob für Mittelfeldplatz ist unangebracht"

Diese Woche wurden die Ergebnisse der neuen Pisa-Studie, der internationalen Vergleichsstudie der OECD zur Schulbildung, vorgestellt. Dabei belegen die deutschen Schüler den 15. von 72 Plätzen. Kein Grund aber, in Jubel auszubrechen.

Grundschüler im Unterricht (dpa)
Grundschüler im Unterricht / ( dpa )

"Sich für diesen Mittelfeldplatz zu loben, ist unangebracht", sagt die Bundesvorsitzende der Katholischen Elternschaft Deutschlands (KED), Marie-Theres Kastner. Zwar bliebe die Platzierung im Vergleich zu 2006 im Wesentlichen stabil, jedoch lägen die Ergebnisse der deutschen Schüler in den Bereichen Naturwissenschaften, Lesekompetenz und Mathematik nur knapp über dem Durchschnitt aller getesteten Schüler von Singapur (Platz 1) bis zur Dominikanischen Republik (letzter Platz).

Die Schulstrukturreformen der vergangenen Jahre seien zwar gute Investitionen "was wir aber mehr als das ewige Herumschrauben an den Strukturen brauchen, sind Maßnahmen zur Verbesserung des Unterrichts. Das wären Investitionen in die Lehrkräfte wie z.b. Supervision, Schulassistenten und etliches mehr. Wir brauchen schlicht pädagogisch bestens ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer", sagt Kastner.

Wohnort als Bildungsnachteil?

Kinder bräuchten Zeit zum Lernen und gemeinsame Zeit mit den Eltern. Ein Armutszeugnis sei es, dass die Unterschiede zwischen den Bundesländern so groß seien. "Das bedeutet, dass der Wohnort zum Nachteil werden kann. So etwas dürfen wir uns nicht erlauben”, sagte Kastner.

"Die starken Leistungsunterschiede je nach sozialer Herkunft der Kinder sind nach wie vor Beweis dafür, dass wir von Bildungsgerechtigkeit noch weit entfernt sind", sagte die Bundesvorsitzende.


Quelle:
KED