Gesundheitspreis NRW verliehen

Förderung der Selbstbestimmung

NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) hat am Donnerstag in Düsseldorf fünf Projekte aus Köln, Düsseldorf, Wuppertal und Leverkusen mit dem Gesundheitspreis NRW ausgezeichnet.

Unterstützung im Krankenhaus / © BBT-Gruppe/Harald Oppitz (KNA)
Unterstützung im Krankenhaus / © BBT-Gruppe/Harald Oppitz ( KNA )

"Die Projekte zeigen, wie durch mehr Unterstützung, Partizipation und Information die Selbstbestimmung von Patientinnen und Patienten gestärkt werden kann", erklärte Steffens bei der Preisverleihung im Düsseldorfer Landtag und würdigte die Siegerprojekte als Vorbild für andere Einrichtungen und Bereiche im Gesundheitswesen.

Den mit 5.000 Euro dotierten ersten Preis überreichte die Ministerin an den Caritasverband für die Stadt Köln für sein Projekt "Patienten-Begleitung – Kölsch Hätz Nachbarschaftshilfen". Dabei unterstützen ehrenamtliche Patientenbegleiter allein lebende Senioren vor, während und nach einem Krankenhausaufenthalt. Sie helfen bei alltäglichen Dingen wie Einkäufen, Fahrten zu Nachsorgeterminen oder Gesprächen mit dem Krankenhauspersonal. Die Unterstützung soll den Senioren mehr Selbstständigkeit und ein Zurechtkommen in ihrer eigenen Wohnung ermöglichen.

Ganz verschiedene Projekte

Der zweite Preis in Höhe von 3.000 Euro ging an die "Selbsthilfeakademie" der Gesellschaft für Soziale Projekte des Paritätischen NRW in Wuppertal. Dort wird ein Fort- und Weiterbildungsangebot für Selbsthilfegruppen entwickelt. Der dritte Preis in Höhe von 2.000 Euro wurde in diesem Jahr zwei Preisträgern zugesprochen. Das Klinikum Leverkusen wurde für seine "Patientenfürsprecher" geehrt. Die ehrenamtlich tätigen Frauen und Männer halten regelmäßige Sprechstunden auf den Stationen ab und nehmen sich der Sorgen, Nöte und Beschwerden von Patienten an.

Die Stiftung Evangelisches Krankenhaus Düsseldorf erhielt den Preis für die "Implementierung einer vorausschauenden Behandlungsplanung im Palliativnetzwerk". In der Klinik füllen speziell geschulte Gesprächsbegleiter eine umfassende Patientenverfügung und eine Anordnung für den Notfall gemeinsam mit dem Patienten aus.

Kindern helfen, Ängste abzubauen

Den Sonderpreis des Gesundheitspreises verlieh Steffens an das Projekt "Ich kenn mich aus" der Ärztekammer Nordrhein und der AOK Rheinland/Hamburg für Kinder aus Zuwandererfamilien oder mit Behinderungen. Gerade für Kinder, die aufgrund von sprachlichen oder kognitiven Einschränkungen mehr Zeit benötigen, um sich auf unbekannte Situationen einzustellen, sei es hilfreich, medizinische Untersuchungsabläufe im Vorfeld der Behandlung zu kennen und zu verstehen. Das helfe den Kindern, Ängste abzubauen.

Der Gesundheitspreis NRW wird jährlich im Rahmen der von der Landesgesundheitskonferenz beschlossenen Landesinitiative "Gesundes Land Nordrhein-Westfalen" vergeben. 45 Institutionen hatten sich in diesem Jahr mit 47 Projekten um die Auszeichnung beworben. Thematischer Schwerpunkt war "Selbstbestimmung von Patientinnen und Patienten stärken".


NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens  / © Federico Gambarini (dpa)
NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens / © Federico Gambarini ( dpa )
Quelle:
epd