Katholischer Magier verzaubert die Menschen

"Staunen gehört zur Kirche"

Eins, zwei und zack: Da ist der kleine rote Ball, der sich hinter dem Ohr eines ahnungslosen Mädchens versteckt hat. Der christliche Zauberkünstler Donatus Weinert verzaubert regelmäßig sein Publikum.

Zauberer Donatus Weinert / © Sebastian Witte (DR)
Zauberer Donatus Weinert / © Sebastian Witte ( DR )

Zauberei und Kirche sind für Donatus Weinert kein Widerspruch, denn Staunen und Wundern gehören für ihn mit dazu. "Aber ich vollbringe keine Wunder, sondern es sind reine Illusionen, die so unwirklich sind, dass ich die Menschen damit zum Staunen bringe," sagt Weinert im domradio.de-Interview. Einer der Klassiker ist dabei natürlich das Seil, das durchgeschnitten wird und im nächsten Moment wieder zusammengewachsen ist. Damit weckt der in der DDR aufgewachsene Weinert Erinnerungen aus der Kindheit, in der man sich über Dinge gewundert hat, die plötzlich vor einem aufgetaucht sind.

"Lebe deinen Traum"

Zur Zauberei ist der Katholik aus Sachsen durch eine Begegnung in der U-Bahn gekommen. Dort hat er von einem fremden Mann einen Stein geschenkt bekommen. Darauf eingraviert war das Wort "Träume". In diesem Moment ist ihm bewusst geworden, dass er schon länger diesen Wunsch in sich getragen hat, Magie und Musik zusammenzubringen, um damit ein Unterhaltungsprogramm zu machen. In der DDR war Weinert schon als Musiker aktiv und hat Songs gegen das System und die Mauer geschrieben. "Ich habe entdeckt, dass man mit der Gitarre in der Hand Wut, Freude und Leid zum Ausdruck bringen kann."

Bei seinen Auftritten, sei es in der Kirche oder in Kliniken, erzählt der Zauberer auch immer mal wieder seine Geschichte vom Stein. "Ich möchte den Leuten damit Mut machen, dass sie sich auch ausprobieren. Da hilft dann das Bild vom Stein des Anstoßes." Wichtig sei bei seinem Programm in der Kirche, dass man nicht vorgibt, übernatürliche Kräfte zu haben. "Man trainiert einfach die Kunst der Körpersprache."

Eine Auszeit bieten

Auch geflohene Menschen zieht Weinert in seinen Bann. Vergangenes Jahr hat er Flüchtlinge in das Rotationstheater in Remscheid eingeladen. "Es war eine tolle Aktion, denn die Zauberei kommt auch ohne Sprache aus und mit den verschiedensten Effekten des Verschwindens und wieder Auftauchens konnten die Leute ihre Sorgen vergessen."


Quelle:
DR