Das berichtet die "Saarbrücker Zeitung" unter Berufung auf eine Erhebung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, das zur Bundesagentur für Arbeit gehört. Demnach fielen im vergangenen Jahr 816,2 Millionen bezahlte und 997,1 Millionen unbezahlte Überstunden an. 2014 waren es 797,7 Millionen entlohnte und 993,4 Millionen nicht entlohnte Überstunden.
Spiegelbild der Arbeitsverdichtung
Die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Sabine Zimmermann, erklärte, die Zahlen zeigten, wie eng die Personaldecke in den Unternehmen sei. Überstunden seien ein Spiegelbild von Arbeitsverdichtung und zunehmendem Stress. "Deutschland würde ein wahres Jobwunder erleben, wenn die Unternehmen, statt Überstunden zu verlangen, Stellen einrichten würden", sagte Zimmermann der Zeitung.
DGB-Vorstandmitglied Annelie Buntenbach kritisierte den Umfang an nicht entlohnter Mehrarbeit: "Fast eine Milliarde unbezahlter Überstunden sind ein Skandal, der schnell beendet werden muss", sagte sie der Zeitung.