Bildungsbericht 2016 vorgestellt

Starke Trennung nach Migrationshintergrund in Kitas

Mehr als ein Drittel der Kinder mit nicht deutscher Familiensprache besucht Kindertagesstätten, in denen die Mehrheit der Kinder zu Hause ebenfalls kaum Deutsch spricht. Zu diesem Ergebnis kommt der Bildungsbericht 2016.

Kinder spielen im Sandkasten / © Monika Skolimowska (dpa)
Kinder spielen im Sandkasten / © Monika Skolimowska ( dpa )

In Ballungszentren wie Berlin, Frankfurt oder München sei sogar mehr als die Hälfte der Kinder in solchen Kitas. Insgesamt hat jedes vierte Kind im Alter von fünf Jahren laut Bericht, der am Donnerstag in Berlin vorgestellt wurde, einen Förderbedarf in Deutsch.

Schwerpunkt auf "Bildung und Migration"

Der Bericht legt in diesem Jahr nach zehn Jahren erneut den Schwerpunkt auf "Bildung und Migration". Bezugspunkt sind dabei vorrangig Zahlen aus den Jahren 2013 und 2014. Insgesamt hatten im Jahr 2013 demnach 16,5 Millionen Menschen und damit 21 Prozent der Bevölkerung einen Migrationshintergrund. Angesichts der hohen Zahl an Flüchtlingen dürfte dieser Anteil mittlerweile jedoch deutlich gestiegen sein. Der Großteil der Menschen mit Migrationshintergrund lebt weiterhin in den westdeutschen Ländern und in Berlin.

Der Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund in Kitas und an Schulen wächst demnach. In Kindertagesstätten hat er sich laut Bericht seit 2009 auf 22 Prozent verdoppelt. Vor allem an Realschulen und Gymnasien haben sich demnach auch die Kompetenzen der Schüler mit Migrationshintergrund verbessert. Das resultiere insbesondere daher, dass Jugendliche aus eher sozialschwachen Familien ihre Leistungen verbessert hätten.

Genereller Bildungsbedarf soll steigen

Bei der dualen Ausbildung liegt der Anteil der Lehrlinge mit Migrationshintergrund mittlerweile bei 24 Prozent. Hier gibt es laut Bericht aber starke regionale Unterschiede. Durch eine gestiegene Geburtenzahl sowie mehr Zuwanderung wird der Bedarf an frühkindlichen Bildungsangeboten und Kita-Plätzen nach dem Bericht kurzfristig steigen. Beim generellen Bildungsbedarf sei mit einem deutlichen Anstieg in den kommenden Jahren zu rechnen.


Quelle:
KNA