Tarot-Karten und Räucherwerk für britische Häftlinge

"Viele wechseln ihre Religion"

Anhänger heidnischer Kulte dürfen in britischen Gefängnissen zum Zwecke der Religionsausübung unter anderem Zauberstäbe und Räucherwerk einsetzen. Das berichten britische Medien unter Berufung auf einen neuen 104-seitigen Leitfaden der Regierung.

Stacheldraht über einer Gefängnismauer (KNA)
Stacheldraht über einer Gefängnismauer / ( KNA )

Demnach ist es Häftlingen ebenso gestattet, Tarot-Karten zum Meditieren zu verwenden, sollten sie an alte heidnische Riten glauben. Die Tarot-Karten seien jedoch nur "für den persönlichen Gebrauch" bestimmt und könnten bei "unangemessenem" Gebrauch eingezogen werden, heißt es. Schätzungen zufolge gibt es in britischen Knästen etwa 600 Anhänger heidnischer Bräuche.

Glyn Travis, Sprecher des Verbandes der Justizvollzugsangestellten (POA), übte laut der Zeitung "Sunday Times" Kritik an den Vorgaben: "Es kommt sehr, sehr häufig vor, dass Häftlinge ihre Religion wechseln", wird er zitiert. Beweise vorbringen müsse man dafür nicht. Die bloße Behauptung reiche aus, um in den Genuss von Privilegien zu kommen. "Ich habe zwar noch nie einen Insassen erlebt, der behauptete, ein Jedi zu sein. Aber bestimmt wird es auch dazu bald kommen", so Travis.


Quelle:
KNA